Startup ist insolvent - Gläubiger zoffen sich um E-Autos von Pleite-Firma Fisker

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Henrik Fisker (Archivfoto).Fisker Inc.

Das E-Auto-Startup Fisker ist seit kurzem pleite. Gläubiger versuchen, die letzten Firmen-Werte zu Geld zu machen. So wollen sie ihre Verluste begrenzen.

Laut Angaben von Anwälten in einem US-Insolvenzgericht steuert das E-Auto-Unternehmen Fisker in Kürze auf eine Liquidation zu. Das berichtet Reuters.com auf seiner britischen Website.

Jetzt droht Gründer Henrik Fisker neues Ungemach: Laut dem Bericht streiten sich zwei Gläubigergruppen darüber, wer zuerst ausbezahlt wird.

Henrik Fisker muss Pleite anmelden

Fisker hatte diese Woche in den USA Antrag auf Gläubigerschutz gestellt, nachdem der Umsatz immer weiter zurückgegangen war. Brian Resnick, Anwalt von Fisker, will laut Reuters.com nun die Fisker-Vermögenswerte liquidieren. Dazu sei eine Vereinbarung mit einem Käufer für alle 4300 Fisker-E-Autos unterzeichnet worden. Dadurch kommt Geld in die klammen Fisker-Kassen.

Fisker schuldet laut dem Bericht zwei Gruppen von Anleihegläubigern gut 850 Millionen Dollar (rund 790 Millionen Euro). Diese Gruppen streiten nun um Auszahlungsbedingungen. Anwälte der größeren Gruppe werfen laut Reuters.com einer Minderheitsfraktion um Heights Capital Management vor, die Kontrolle über Fiskers Schulden im November durch eine „fragwürdige“ Transaktion mit Gründer Fisker übernommen zu haben.

Die Juristen der größeren Gläubigergruppe wollen Beschlüsse anfechten, die Heights Capital Management an die Spitze der Auszahlungsliste stellen. Gegen diese Pläne will sich Heights Capital Management wehren, hieß es weiter.

Fisker verbuchte Milliarden-Verlust

Henrik Fisker gründete die nach ihm benannte Fisker Automotive Inc. im Jahr 2007, Hauptsitz war zuletzt Los Angeles. Fisker ist Autodesigner, er war an der Konzeption des BMW Z8 beteiligt.

Als Konzernlenker hatte Henrik Fisker weniger Geschick: Im Jahr 2023 setzte seine Firma 273 Millionen Dollar (250 Millionen Euro) um. Der Brutto-Verlust lag bei heftigen 3,2 Milliarden Dollar (2,93 Milliarden Euro). Fisker lieferte 2023 gerade einmal 4800 E-Autos aus. Zuletzt bewarb Fisker auf seiner Firmen-Website noch drei Modelle: den Atlantic, den Karma und den Surf.

Im Gegensatz zum einstigen Konkurrenten Tesla konnte Fisker nie auf dem Massenmarkt Fuß fassen.  Tesla-Gründer Elon Musk wies für 2023 einen Umsatz von 96,77 Milliarden Dollar (gut 88 Milliarden Euro) aus. Der Konzern verkaufte 1,8 Millionen E-Autos. 375-mal so viel wie Fisker.