The Social Pulse: In Russland wird das "hässlichste Auto der Welt" enthüllt

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Fast ein Viertel Jahrhundert lang hatte der Fiat Multipla den zweifelhaften Titel als hässlichstes Auto der Welt inne. Nun wurde in Russland ein Elektroauto vorgestellt, das nach einhelliger Meinung des Internets nun dieses Prädikat trägt. Ist dies wirklich das Elektroauto, mit dem Putin dem Westen Konkurrenz machen will?

Noch etwas rote Farbe... und fertig ist das hässlichste Auto der Welt (Symbolbild: Getty Images)
Noch etwas rote Farbe... und fertig ist das hässlichste Auto der Welt (Symbolbild: Getty Images)

Geht ein Auto unmittelbar nach seiner Veröffentlichung viral, bedeutet das meist nichts Gutes. Man denke nur an den misslungenen Elchtest der Mercedes A-Klasse, Elon Musks kugelsicherer Cybertruck, dessen Scheibe sich bei einem Presse-Event mit Leichtigkeit zerbrechen ließ, oder den berühmt-berüchtigen Fiat Multipla, der bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1999 als hässlichstes Auto der Welt betitelt wurde. Nun richtet die Öffentlichkeit ihren Blick nach Russland, wo die Moskauer Polytechnische Universität ein Auto erschaffen hat, das den Fiat Multipla endlich ablöst.

"Tesla-Killer": So spottet das Netz über Russlands Elektroauto

Das rote Monstrum mit dem Namen Amber wird als erstes russisches Elektroauto ausgerufen, das komplett ohne westliche Komponenten hergestellt wurde. Die technischen Spezifikationen wurden bislang nicht öffentlich gemacht, aber das erste Bild, das nun im Internet kursiert, sorgt auf Social Media für reichlich Spott.

Tatsächlich erscheint das Design weder annähernd ästhetisch noch praktikabel. Die unerklärlich hohe Tür ist offenbar nur über eine Stufe erreichbar, die riesige Front ist mit einer kuriosen Anordnung an Scheinwerfern ausgestattet, am Kotflügel klafft ein unschönes Loch, und Windschutzscheibe sowie das gesamte Heck wirken, als seien sie schlicht von anderen Automodellen geklaut worden.

Auf Reddit wird dem Prototypen wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Fiat-Fiasko schon der alternative Name "Multiblyat" gegeben. Andere bezeichnen ihn spöttisch als "Tesla-Killer", denn sicherlich kann diese Monstrosität Elon Musks E-Auto-Erfolg Konkurrenz machen.

Auf X (ehemals Twitter) wird gespottet: "Fiat Multipla, du bist befreit." Einem weiteren Nutzer macht das Selbstbewusstsein der Entwickler, die sich trauen, ein solches Auto auf die Menschheit loslassen, Mut: "Das gibt mir die Hoffnung, alles schaffen zu können." In einem anderen Tweet heißt es: "Die Designer sahen den Fiat Multipla an und fragten sich: Wie können wir den noch hässlicher machen?" Und: "Ich glaube, alle guten Designer haben Russland verlassen."

Die Entwickler erklären: Dieser Prototyp geht nicht in Serie

Nachdem Russland aufgrund seines Invasionskriegs gegen die Ukraine vom Westen stark sanktioniert worden war, arbeitet Russland zur Stärkung der eigenen Automobilindustrie an eigenen Elektroauto-Modellen, die ohne westliche Komponenten auskommen sollen. Wie unter anderem der Stern berichtet, soll Amber hierfür als Prototyp dienen, damit ein E-Auto ab 2025 im russischen Werk von Avtotor in Serie gehen kann.

The Social Pulse: Frau postet Foto vom Essen – und plötzlich wird's teuer

Nun beeilen sich die Entwickler der Polytechnischen Uni jedoch, auf Telegram zu erklären, dass das Modell in dem veröffentlichen Foto "nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild des Elektroautos von Avtotor zu tun" habe. Stattdessen handelt es sich um einen "universellen Aggregateträger", mit dem künftige Antriebssysteme unter realistischen Bedingungen getestet werden könnten.

Diese Tests sind auch nötig, denn nicht nur die westlichen Sanktionen schwächen derzeit die Mittel der russischen Automotiv-Entwickler, sondern auch der russische Fokus auf die eigene Rüstungsindustrie. Wie leistungsstark das E-Auto letztlich sein wird - und wie es aussehen wird - bleibt abzuwarten.

Video: In diesen Ländern ist das Autofahren am gefährlichsten