The Social Pulse: Martin Rütter stellt die neuen "Unvermittelbaren" vor

Ein Hund mit Querschnittslähmung? Eine wahre "Diva", die am liebsten selbst entscheidet, was sie macht? Eine traumatisierte Hündin, die nicht nur Artgenossen, sondern auch fremden Menschen mit Argwohn begegnet? Das klingt nach Fällen für Martin Rütters Sendung "Die Unvermittelbaren".

Martin Rütter hat neue Kandidaten für
Martin Rütter hat neue Kandidaten für "Die Unvermittelbaren" parat. (Bild: ddp images)

Hunde aus dem Tierschutz bringen eine Geschichte mit, und häufig keine positive. Während die einen nach unschönen Erfahrungen vor Liebe und Hingabe umso mehr strotzen, bringen andere körperliche oder psychische Traumata mit, die einer erfahrenen Hand bedürfen. Diese besonders anspruchsvollen Hunde in ein liebevolles Heim zu bringen ist das Thema von Martin Rütters Sendung "Die Unvermittelbaren".

Ein wenig irreführend mag der Titel womöglich sein, denn tatsächlich sind die Hunde, um die es geht, nicht vollkommen unvermittelbar, sondern lediglich schwer vermittelbar. Wie so oft geht es darum, den richtigen Topf für den Deckel zu finden - so wie bei den neuen Kandidaten, die Rütter nun auf seiner Website und auf Social Media vorstellt.

Freeda mit dem Silberblick

So ist die süße Freeda "eigentlich ein unkomplizierter und total netter Hund", wie Rütter sagt. Auch als "fröhlich", "munter" und "dankbar" beschreibt er die anderthalbjährige Labradorhündin. Wo ist also das Problem? Das verrät ein Blick auf sie: Freeda ist querschnittsgelähmt.

Freeda wurde in Deutschland ausgesetzt und offenbar von einem Auto erfasst. Schwerverletzt wurde sie aufgefunden, aufgepäppelt und bekam einen Rolli, an den sie sich laut Rütter schon bestens gewöhnt hat. Noch dazu schielt Freeda stark, was sie einem Instagram-Kommentar zufolge allerdings nur "noch bezaubernder" macht. Auch andere nennen sie eine "süße Maus", und ein Nutzer schreibt gar, "eine Schwäche für schielende Hunde" zu haben.

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Mehraufwand beim Auslauf und dem täglichen Handling sowie möglicherweise Inkontinenz, wie erfahrene Hundefreunde in den Kommentaren warnen, warten jedoch dennoch auf die künftigen Hundehalter, weswegen Freeda nun dennoch unter die "Unvermittelbaren" fällt.

Der Name ist Programm: Diva

Näher erklärt Martin Rütter dies bei Hundedame Diva, die ebenfalls querschnittsgelähmt und auf einen Rolli angewiesen ist. "Das bedeutet, die Halter müssen die Blase mehrmals am Tag durch eine Grifftechnik manuell entleeren", erklärt der Hundeprofi. Dies sei "überhaupt kein Hexenwerk", allerdings sei die vorangegangene Halterin der sechsjährigen Hündin damit irgendwann überfordert gewesen.

Da der Name bei Diva durchaus Programm sei - "was sie nicht will, das wird auch nicht gemacht" - soll die Hündin nur in erfahrene Hände ohne weitere Hunde im Haushalt gegeben werden, wie es im Vorstellungsvideo heißt. Aggressiv sei der kleine Sturkopf nicht, aber eben "charaktervoll", wie Rütter es beschreibt. Wer damit klarkäme, könne bestimmt viel Spaß mit ihr haben.

Ein besonders schwieriger Fall: Abby

Für Abby hingegen suche er tatsächlich die "Nadel im Heuhaufen", wie Martin Rütter erklärt, "denn Abby bringt echt einen ganzen Blumenstrauß mit". Ihr fehlt nicht nur ein Auge, sondern auch ein Vorderbein, "das sie nach einer heftigen Schlägerei mit einer Dogge verloren hat", weswegen sie fremden Hunden misstrauisch begegnen würde.

Leider habe sie auch mit fremden Menschen gewisse Probleme, wie auch das Video auf Instagram demonstriert. Nach einem Beißvorfall wurde ihr eine Maulkorb- und Leinenpflicht auferlegt. Abby sucht also nicht nur Personen mit viel Hundekenntnis, sondern auch einen Haushalt ohne weitere Hunde und ohne Kinder.

Dennoch gibt Rütter die Hoffnung nicht auf, dass sich jemand für die Terrier-Hündin findet, die "zauberhaft" sei, wenn sie sich mal an Menschen gewöhnt habe. Auch in den Kommentaren äußern viele Hoffnung und Zuversicht, dass Abby ihre "Nadel im Heuhaufen" finden wird. "Viel Glück kleine Abby, drück dir die Daumen das du eine schönes Zuhause findest", heißt es dort. Und während einer schreibt, dass die Aggressivität ein Ausschlusskriterium für ihn wäre, heißt es von einem weiteren Nutzer: "Wir haben auch zwei extreme Angsthündinnen aus Rumänien, und wir würden es immer wieder tun."

Couch-Potato mit Behinderung: Samu

Vor allem körperliche Probleme bringt Samu mit. Wie die meisten Französischen Bulldoggen hat er eine zu kurze Schnauze und damit Atemprobleme. Noch dazu sorgen ein Bandscheibenvorfall dafür, dass er keine langen Spaziergänge mehr packt. Auch der vierjährige Rüde könnte Martin Rütter zufolge eines Tages ein Fall für den Rollstuhl sein.

Dafür liebt er Menschen und andere Hunde und zeigt im Video, wie sehr er sich Streicheleinheiten gefallen lässt. Katzen dürfe er allerdings nicht über den Weg laufen, und zudem zeige er eine Futteraggression - Letzteres lässt sich aber abtrainieren, wie der Hundeprofi betont.

Wie immer können Interessierte mit dem jeweiligen Hundenamen als Stichwort und Kontaktdaten eine Bewerbung an tierheimhund@mina-tv.de schicken.

"Die Unvermittelbaren mit Martin Rütter":

Bei erfolgreicher Bewerbung bekommt man letztlich freilich nicht nur einen Hund, sondern einen TV-Auftritt auf RTL gleich inklusive. Denn dort werden die Schicksale der vermeintlich hoffnungslosen Fälle in Form einer Dokusoap verfilmt - und auch die Integration in ihre neuen Familien, die stets von Hundetrainern begleitet werden. Diese verlaufen oft erfolgreich, können jedoch auch scheitern. Doch das Ziel ist immer, den anspruchsvollen Hunden ein liebevolles Zuhause zu geben - denn, so die Botschaft der Serie, "sie alle verdienen eine Chance".

Für Martin Rütter, der sich schon lange für die verantwortungsvolle Vermittlung von Tierheimhunden einsetzt, ist das Programm ein "Herzensprojekt", wie es auf der Website von RTL heißt. Deswegen ist er auch in jeder Sendung zu sehen und verfolgt und kommentiert die Vermittlungen, auch wenn er, anders als in seiner Show "Der Hundeprofi" nicht selbst vor Ort ist.

Dabei zeigt der Hundeprofi Verständnis für die Schwierigkeiten und die emotionale Herausforderung, die ein schwer vermittelbarer Hund mit sich bringt, aber auch Frust, wenn ein potentieller neuer Besitzer die Flinte allzu schnell ins Korn wirft. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die taube Hündin Merle, die nach nur sieben Tagen wegen Überforderung zurück ins Tierheim gegeben wurde. Doch für sie gab es ein Happy End: Ihre Trainerinnen verliebten sich in sie - und gaben ihr das langersehnte Zuhause.

"Die Unvermittelbaren mit Martin Rütter" wird normalerweise sonntags um 16:45 Uhr auf RTL ausgestrahlt - die letzte Folge der neuesten Staffel lief allerdings bereits in der vergangenen Woche. Wer die jüngsten Folgen verpasst hat, kann diese auf RTL+ online streamen.

Ein Sendetermin für die nächste Staffel steht noch nicht fest - allerdings womöglich bereits die ersten vier Hauptdarsteller in Form von Freeda, Diva, Abby und Samu.