Til Schweiger: "Früher war ich noch atheistischer"

Demenz, Verlust, Tod - Til Schweiger (51) hat sich für seinen neuen Film "Honig im Kopf" (ab 25. Dezember im Kino) nicht gerade den leichtesten Stoff ausgesucht. Angesichts dessen kommt auch der Schauspieler und Regisseur selbst nicht umhin, sich über diese Themen Gedanken zu machen. Wie er selbst mit der Diagnose Demenz umgehen würde, verriet Schweiger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntags Zeitung": "Ich mache nur Filme darüber. Wenn es aber wirklich so weit wäre, wünsche ich mir, dass ich ähnlich wie Gunter Sachs den Mut habe, mein Leben selber zu beenden."

Auch Sterbehilfe ist kein Tabuthema für Schweiger: "Man sollte schon selber entscheiden dürfen, wann man wie sterben will." Dass danach noch etwas kommt, scheint für Schweiger eher unwahrscheinlich. "Ich persönlich bin eher Atheist. Trotzdem finde ich es schön, wenn man an einen Gott glaubt." Auch sei er früher "noch atheistischer" gewesen und habe seine Sichtweise in Bezug auf die Seele geändert: "Daran glaube ich schon, dass Seelen irgendwie unterwegs sind. Auch wenn das vielleicht komisch klingt."

Ob es daran liegt, dass es in Schweigers Filmen doch immer wieder Andeutungen auf ein Leben nach dem Tod gibt? Immerhin ist "Honig im Kopf" nach "Knockin' on Heaven's Door" der zweite Film aus Schweigers Feder, der Aussicht auf den Himmel gibt. Das könnte allerdings auch seiner Neigung geschuldet sein, dass seine Filme immer "eine Art von Hoffnung haben" sollten. "Kino ist für mich ein Ort zum Träumen", sagt Schweiger. Das Leben sei schließlich gemein genug.