Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen:

  • Drohnenangriffe auf mehrere ukrainische Gebiete

  • Waggons von Güterzug in Russland entgleist - Sabotage vermutet

  • Litauen leistet weitere Militärhilfe für die Ukraine

  • Kreml verteidigt Begnadigung von Straftätern für den Kriegsdienst

Die aktuelle Newslage:

+++ Drohnenangriffe auf mehrere ukrainische Gebiete +++

Die Ukraine hat in der Nacht zum Samstag eine neue Welle russischer Drohnenangriffe gemeldet. Am späten Freitagabend war die Luftverteidigung etwa um die Hauptstadt Kiew aktiv, wie die dortige Militärverwaltung auf Telegram mitteilte. Über mögliche Opfer und Schäden war zunächst nichts bekannt. Die Menschen waren aufgerufen, Schutz in Kellern und anderen sicheren Unterkünften zu suchen. Drohnenangriffe wurden auch aus anderen Landesteilen gemeldet - etwa aus Charkiw im Osten und aus Cherson im Süden.

Die Schwarzmeerregion Odessa wurden unterdessen am Freitagabend nach offiziellen ukrainischen Angaben mit Raketen beschossen. Dabei seien mindestens drei Menschen verletzt worden. Unter den Opfern sei eine 96 Jahre alte Frau, die aus den Trümmern ihres Hauses gerettet werden konnte, schrieb Militärgouverneur Oleh Kiper. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

+++ Waggons von Güterzug in Russland entgleist - Sabotage vermutet +++

In Russland sind in der Region Rjasan südlich von Moskau womöglich durch Sabotage nach Behördenangaben 19 Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Lokomotivführer und sein Assistent seien leicht verletzt worden, teilten die Ermittler am Samstag mit. Kriminalbeamte seien an der Stelle, um die Ursache zu klären. Der Pressedienst der russischen Eisenbahn teilte in Moskau mit, die Güterwaggons seien durch Fremdeinwirkung entgleist. Eine «Einwirkung nicht autorisierter Personen» von außen auf den Schienentransport sei Grund für den Vorfall; Details wurden nicht genannt. Auswirkungen auf Personenzüge oder die Umwelt gab es demnach nicht.

Vor dem Entgleisen der Waggons soll ein Explosionsgeräusch zu hören gewesen sein, wie in sozialen Netzwerken zu lesen war. Die Ermittler sprachen anders als die Bahn von lediglich 15 entgleisten Waggons. Der Zug soll unter anderem Düngemittel als Fracht gehabt haben.

+++ Litauen leistet weitere Militärhilfe für die Ukraine +++

Litauen leistet der Ukraine unterdessen weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland. Das baltische EU- und Nato-Land habe Abschussgeräte und weitere Ausrüstung für das Luftabwehrsystem vom Typ Nasams an Kiew übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Zudem seien Anti-Drohnen-Systeme und Generatoren geliefert worden. «Wir hören die Bedürfnisse der Ukraine und rufen unsere Verbündeten dazu auf, sie auch zu hören», wurde Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas in einer Mitteilung zitiert.

In seiner abendlichen Videoansprache am Freitag zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankbar für die anhaltende Unterstützung der Litauer für das ukrainische Volk. «Unsere Allianz ist wirklich spürbar», sagte er.

+++ Kanada stationiert 15 Leopard-2-Panzer in Lettland +++

Lettlands Nato-Partner Kanada hat unterdessen 15 Panzer vom Typ Leopard 2 in dem Baltenstaat stationiert. «Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Abschreckungs- und Kampffähigkeiten der Nato in der Region», schrieb der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. Damit rücke der Ausbau der bisherigen Truppenpräsenz auf Brigade-Niveau näher.

+++ Kreml verteidigt Begnadigung von Straftätern für den Kriegsdienst +++

In Russland verteidigte der Kreml seine viel kritisierte Praxis, verurteilte Straftäter für den Kriegsdienst aus der Haft zu entlassen. Neben dem klassischen Begnadigungsverfahren, bei dem der Antrag eines Häftlings von mehreren Instanzen gebilligt werden muss, gebe es noch eine weitere Möglichkeit, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow: «Der zweite Weg ist, dass sie ihre Schuld mit Blut begleichen. Die Verurteilten, unter ihnen auch Schwerverbrecher, büßen für ihr Verbrechen mit Blut auf dem Schlachtfeld.»