Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Mittwoch

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen:

  • Drohnenangriffe auf weitere russische Regionen

  • Mindestens sechs Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

  • Drohnenangriff trifft russische Armeeflieger

  • London: Viele Deserteure zeigen schlechte Moral in russischer Armee

  • Flughafen Pskow bleibt nach Drohnenattacke vorerst geschlossen

  • Ukrainische Hauptstadt Kiew unter heftigem Beschuss - zwei Tote

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Drohnenangriffe auf weitere russische Regionen +++

Die Ukraine hat ihre Drohnenangriffe auf russische Ziele fortgesetzt. Zugleich war die Ukraine im Visier feindlicher Marschflugkörper, Drohnen und Artillerie. Im ganzen Land wurden nach offiziellen Angaben sechs Menschen getötet und mehr als 15 verletzt. Nach dem Tod von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin lehnt Russland eine Untersuchung zum Absturz des Privatflugzeugs durch ausländische Spezialisten ab. Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes zeigen die vielen Urteile gegen russische Deserteure die schlechte Moral der Truppe. Das EU-Programm zur Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen an die Ukraine kommt indes nur langsam voran.

Neben dem Großangriff auf Pskow sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen weitere russische Regionen von Drohnen angegriffen worden. In der westrussischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sei dabei durch Trümmer das Gebäude der Ermittlungsbehörde beschädigt worden, meldete die Stadtverwaltung. Nach Angaben des Gouverneurs wurden sechs Drohnen abgeschossen. Im benachbarten Gebiet Orlow soll eine Drohne auf ein leeres Tanklager gestürzt und dort explodiert sein. Medien berichteten zudem unter Berufung auf Augenzeugen über Explosionen im Bereich eines Betriebs in der für ihre Rüstungsindustrie bekannten Region Tula südlich von Moskau.

+++ Mindestens sechs Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine +++

Bei russischem Beschuss auf die Ukraine sind mindestens sechs Zivilisten getötet und mehr als 15 weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden vom Mittwoch setzte das russische Militär dabei Marschflugkörper, Drohnen und Artillerie ein. Betroffen waren mehrere Regionen im ganzen Land. Alleine in der Hauptstadt Kiew und der umliegenden Region wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt.

Opfer gab es auch in den ukrainisch kontrollierten Gebieten der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes. Der Staatsanwaltschaft zufolge starben im Dorf Bahatyr rund 60 Kilometer westlich der von Moskau besetzten Industriestadt Donezk zwei Nachtwächter eines Agrarbetriebs nach einem Raketeneinschlag. In der nahen Ortschaft Kurachowe wurden laut lokalen Behörden ein Mensch getötet und acht weitere Personen verletzt, nachdem ihre Wohnhäuser unter russischen Beschuss geraten waren.

Im Dorf Swarkowe im Nordosten des Landes starb nach Behördenangaben in der Nacht zum Mittwoch eine 82-jährige Frau, als ihr Haus von russischer Artillerie getroffen wurde. Swarkowe liegt weniger als zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Im Süden des Landes wurde das Gebiet Saporischschja laut der örtlichen Militärverwaltung zum Ziel von mehr als 100 Angriffen durch russische Artillerie, Luftwaffe und durch Drohnen innerhalb der letzten 24 Stunden. Dabei seien 3 drei Menschen verletzt und mehr als 20 Gebäude beschädigt worden.

+++ Russland will Ölexporte drosseln +++

Russland will seine Ölexporte im September um weitere 300 000 Barrel (je 159 Liter) am Tag drosseln. Das kündigte der für die Energiebranche zuständige Vizeregierungschef Alexander Nowak am Mittwoch in Moskau an. Schon im August seien die täglichen Exporte um 500 000 Barrel am Tag gesenkt worden, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Moskau spreche mit anderen ölproduzierenden Ländern darüber, die Menge auch im Oktober zu verknappen.

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+++ Orban erhofft sich von Rückkehr Trumps sofortigen Frieden in Ukraine +++

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ist davon überzeugt, dass nur die Rückkehr des ehemaligen Präsidenten Donald Trump an die Spitze der USA den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden könne. Das sagte Orban in einem Interview mit dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson, das dieser am Mittwoch auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichte.

Auf die Frage Carlsons, was sein nächster Zug wäre, wenn er der Nato-Chef oder US-Präsident Joe Biden wäre, sagte Orban: «Frieden. Sofort. Und Trump zurückholen, das ist der einzige Ausweg.» In seiner Präsidentschaft von 2017 bis 2021 habe Trump «für die Welt die beste Außenpolitik der letzten Jahrzehnte» gemacht. Wäre er im Februar 2022 in den USA an der Macht gewesen, hätte Russland die Ukraine gar nicht erst angegriffen, spekulierte Orban weiter.

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+++ Analyse: EU-Länder kaufen mehr Flüssigerdgas aus Russland +++

Europäische Länder haben in den ersten sieben Monaten dieses Jahres einem Bericht zufolge mehr Flüssigerdgas aus Russland gekauft als vor Moskaus Angriff auf die Ukraine. Von Januar bis Juli kauften die EU-Länder rund 22 Millionen Kubikmeter sogenanntes LNG, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Umweltorganisation Global Witness auf Basis von Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler hervorgeht. Das sei ein Anstieg von 40 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2021 - vor dem Kriegsbeginn. 2022 wurden den Angaben zufolge gut 21 Millionen Kubikmeter LNG aus Russland nach Europa importiert.

Zum Vergleich: Laut Bundesnetzagentur flossen 2021 rund 927,1 TWh Erdgas aus Russland und GUS-Staaten durch Pipelines nach Deutschland. 1 Kubikmeter LNG enthält etwa 6120 kWh. Die 2021 in die Bundesrepublik importierte Menge entspricht also etwa 151,5 Millionen Kubikmeter LNG.

+++ EU-Streitkräfte sollen weitere 10 000 ukrainische Soldaten ausbilden +++

Die Ukraine kann auf eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ihre Streitkräfte hoffen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schlug am Mittwoch bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40 000 statt 30 000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU auszubilden. Das Ziel von 30 000 werde bereits Ende Oktober erreicht werden.

Borrell sprach sich zudem dafür aus, die insbesondere von den Niederlanden und Dänemark geplante Ausbildung von ukrainischen Kampfpiloten an Kampfjets vom Typ F-16 in die EU-Mission zu integrieren. Man werde entsprechende Möglichkeiten prüfen, sagte er bei dem informellen Treffen im spanischen Toledo.

Die Ausbildungsmission der EU war im vergangenen November von den Außenministern der Mitgliedstaaten beschlossen worden. Damals hatte es geheißen, es sollten erst einmal bis zu 15 000 ukrainische Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Später wurde das Ziel dann auf 30 000 hochgeschraubt.

Die EU will mit dem Einsatz dazu beitragen, dass sich die ukrainischen Truppen künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.

+++ Drohnenangriff trifft russische Armeeflieger +++

Bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow sind nach Behördenangaben mehrere schwere Armeetransportflugzeuge beschädigt worden. Die Armee wehre einen Angriff mit Drohnen ab, schrieb der Gouverneur des Gebiets Pskow, Michail Wedernikow, am frühen Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte ein kurzes Video, auf dem eine Explosion zu hören und Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen war.

«Im Ergebnis der Drohnenattacke sind vier Flugzeuge Il-76 beschädigt worden. Es entstand ein Brand; das Feuer erfasste zwei Flugzeuge», sagte ein Vertreter der Rettungsdienste der staatlichen russischen Agentur Tass. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht.

Rauchschwaden über Pskow (Bild: Ostorozhno Novosti/Ostorozhno Novosti/AP/dpa)
Rauchschwaden über Pskow (Bild: Ostorozhno Novosti/Ostorozhno Novosti/AP/dpa)

Russland wehrte unterdessen in der Nacht eigenen Angaben zufolge etliche weitere ukrainische Drohnenangriffe ab, darunter auch im Gebiet Moskau, in Brjansk und Orjol sowie in der Bucht von Sewastopol auf der russisch besetzten Krim.

Im Schwarzen Meer zerstörte ein Marineflugzeug der russischen Schwarzmeerflotte nach Angaben Moskaus vier ukrainische Militär-Schnellboote. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen mit. Auch hier ließen sich die Angaben nicht unabhängig prüfen. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Bestätigung.

+++ Angehörige gefangener und vermisster Soldaten demonstrierten in Kiew +++

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert. «Holt die Helden nach Hause», skandierten am Mittwoch nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigten dabei Bilder von mutmaßlich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten. Adressiert an Präsident Wolodymyr Selenskyj hieß es auch: «Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!» Gefordert wurde auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub.

+++ Außenminister Russlands und der Türkei treffen sich in Moskau +++

Die Außenminister Russlands und der Türkei, Sergej Lawrow und Hakan Fidan, werden sich an diesem Donnerstag und Freitag in Moskau treffen. Dabei soll es auch um die Vorbereitung einer Begegnung der Staatschefs beider Länder gehen. Themen bei Fidans Arbeitsbesuch seien zudem die Konflikte in der Ukraine, in Syrien, in Libyen, im Kaukasus sowie die Zusammenarbeit beider Länder im Energiesektor, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Auch das türkische Außenministerium kündigte die Reise Fidans an.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Mittwoch, dass in Kürze ein Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Staatschef Wladimir Putin in Russland geplant sei. Dazu werde es demnächst eine offizielle Mitteilung geben. Medien hatten berichtet, dass die Zusammenkunft für den 4. September in Sotschi am Schwarzen Meer geplant sei.

Dabei dürfte es vor allem auch um das derzeit ausgesetzte Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gehen, das Putin aufgekündigt hatte. Erdogan werde dazu «in naher Zukunft» nach Sotschi reisen, hatte der Sprecher der Regierungspartei AKP, Ömer Celik, gesagt.

+++ Artillerie-Hilfe der EU für Ukraine kommt nur langsam voran +++

Das EU-Programm zur Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen an die Ukraine kommt offensichtlich nur langsam voran. Nach Angaben des estnischen Verteidigungsministers Hanno Pevkur gab es zuletzt nur Zusagen für etwa 226 000 Geschosse. Es müsse noch viel getan werden, mahnte er am Mittwoch am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens im spanischen Toledo. Dabei gelte es, alle Optionen in Erwägung zu ziehen. Neben der Erhöhung von Produktionskapazitäten seien dies auch die Aufbereitung alter Geschosse und der Einkauf von Munition in Drittstaaten.

Den Angaben Pevkurs zufolge verschießt die Ukraine derzeit etwa 6000 Geschosse pro Tag, während Russland an Spitzentagen auf 60 000 bis 70 000 kommt. Ein Vorteil der westlichen Munition sei, dass sie präziser und deswegen hilfreicher sei, sagte er.

Zur laufenden ukrainischen Gegenoffensive sagte Pevkur, man sehe, dass die ukrainischen Streitkräfte Fortschritte bei der noch von Russland besetzten Stadt Tokmak machten, die derzeit ein «Hotspot» sei. Wenn Tokmak zurückerobert werde, könnten Versorgungslinien für die russischen Streitkräfte abgeschnitten werden, was sehr wichtig wäre, sagte er. Grundsätzlich sei es für die Ukrainer aber sehr schwierig, da sie wegen Minenfeldern nur «Zentimeter um Zentimeter» vorankämen und dabei in Reichweite der russischen Streitkräfte seien.

+++ London: Viele Deserteure zeigen schlechte Moral in russischer Armee +++

Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine. «Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind», teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Die Behörde verwies auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals «Mediazona» vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche etwa 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden. «Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen.»

+++ Flughafen Pskow bleibt nach Drohnenattacke vorerst geschlossen +++

Nach den Drohnenangriffen in der Nacht haben die russischen Behörden acht für den Mittwoch geplante Starts und Landungen auf dem Flughafen Pskow abgesagt. Betroffen seien zwei Chartergesellschaften, teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawijazija auf Telegram mit. Hintergrund der Schließung sei die Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Maßnahmen zur schnellen Wiedereröffnung des Flugverkehrs würden getroffen, hieß es.

+++ Feuerschein über dem Flugplatz von Pskow +++

Die Ukraine hat in den vergangenen Tage mehrere russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen. Auf diese Weise wurde auf dem Fliegerhorst Solzy im Gebiet Nowgorod ein Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 (Nato-Code: Backfire) zerstört. Wegen des Angriffs aus Pskow, das dicht an der Grenze zu Estland liegt, wurde der Flugverkehr in der Region umgeleitet.

Nach vorläufigen Informationen gebe es keine Verletzten, schrieb Gouverneur Wedernikow. Der Flugplatz ist Standort von Militärtransportflugzeugen der russischen Armee. In der Stadt ist auch eine Fallschirmjäger-Division stationiert, die an der ersten Angriffswelle auf die Ukraine im Februar 2022 beteiligt war.

Unklar war, von wo die Drohnen gestartet wurden. Aus der Ukraine hätten sie eine Strecke von mindestens 800 Kilometern über russisches oder belarussisches Gebiet zurücklegen müssen. Nach dem Angriff auf Solzy vermuteten britische Geheimdienstler, die Drohnen seien von Sabotagetrupps in Russland gestartet worden.

+++ Ukrainische Hauptstadt Kiew unter heftigem Beschuss - zwei Tote +++

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper gekommen. Berichten zufolge kam es über der Stadt zu heftigen Explosionen von Raketen der Flugabwehr gegen die anfliegenden Geschosse. In mindestens zwei Stadtbezirken fielen Raketentrümmer auf Gebäude, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Mittwochmorgen bei Telegram mitteilte. Mehrere Feuer brachen demnach aus, darunter in einem Verwaltungsgebäude und in einem Gewerbebetrieb. Mindestens zwei Menschen wurden getötet und zwei weitere verletzt.

Unter den Verletzten sei eine Frau gewesen, die mit Glassplitterwunden in ein Krankenhaus gebracht wurde, teilte der Chef der Militärverwaltung der Dreimillionenstadt, Serhij Popko, ebenfalls bei Telegram mit.

Der Welle von Marschflugkörpern aus dem Bereich des Kaspischen Meeres war ein Angriff mit Drohnen aus dem Norden vorausgegangen. Im ganzen Land war Luftalarm ausgelöst worden. Berichte über anfliegende Raketen gab es auch für das südukrainische Gebiet Odessa.

+++ Ukrainischer General: Wir drängen den Feind zurück +++

Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front Fortschritte. «Wir drängen den Feind zurück», schrieb der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, auf Telegram.

Einzelheiten nannte er am Dienstag nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen. Sie greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt. Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.

+++ Russland: Erneut Drohne Richtung Moskau zerstört +++

Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge erneut eine Drohne abgewehrt, die in Richtung der Hauptstadt Moskau unterwegs war. Das unbemannte Luftfahrzeug sei abgefangen worden und über Rusa im Moskauer Gebiet abgestürzt, berichtete das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Laut dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gab es keine Schäden oder Verletzte. Die Rettungsdienste seien vor Ort. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ Gouverneur: Drohnenangriff auf Bucht von Sewastopol abgewehrt +++

Russischen Angaben zufolge haben ukrainische Streitkräfte in der Nacht zum Mittwoch die Bucht von Sewastopol am Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen. Das russische Militär habe den Angriff abwehren können, schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswoschajew, am Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Über die Zahl und Art der zerstörten Ziele lagen demnach zunächst keine genauen Informationen vor. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ Moskau: Vier ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört +++

Ein Marineflugzeug der russischen Schwarzmeerflotte hat nach Angaben aus Moskau vier ukrainische Militär-Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ Neues US-Militärpaket im Umfang von 250 Millionen Dollar für Ukraine +++

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das US-Außenministerium teilte am Dienstag in Washington mit, das Paket habe einen Umfang von 250 Millionen Dollar (rund 230 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Raketen für die Luftverteidigung und Artilleriemunition.

Antony Blinken (Bild: Reuters)
Antony Blinken (Bild: Reuters)

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 39 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

US-Außenminister Antony Blinken erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme: «Russland hat diesen Krieg begonnen und könnte ihn jederzeit beenden, indem es seine Streitkräfte aus der Ukraine abzieht und seine brutalen Angriffe einstellt.» Solange dies nicht geschehe, stünden die USA und ihre Partner geschlossen an der Seite der Ukraine.