Verzweifelt gesucht: Hausarzt oder Hausärztin! Was wird aus den "medizinischen Wüsten"?

Nachdem in Bourtzweiler bei Mulhouse im Elsass drei Allgemeinmediziner in Rente gegangen sind, stehen etwa 5.000 Patientinnen und Patienten ohne Hausarzt oder Hausärztin da. Bisher waren alle Versuche, auch nur einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu bekommen, vergeblich.

Gründe für die sogenannte "Medizinische Wüste" gibt es viele, Mulhouse ist keine Universitätsstadt, Bourtzweiler eine eher arme Gegend.

Vorübergehende Notversorgung?

Vorübergehend versucht die Hilfsorganisation "SOS Médecins" provisorische Abhilfe zu schaffen. Frederic Tryniszewski, Vertreter von "SOS Médecins Mulhouse", erklärt: "Wir bemühen uns, bis Ende November ein medizinisches Zentrum aufzubauen - mit der Hilfe von Ärtzen im Ruhestand, Medizinstudierenden und Hilfskräften wollen wir wenigsten die am schlimmsten erkrankten chronischen Patienten betreuen."

Wenn alles klappt soll eine solche Notversorgung im November gewährleistet sein, ansonsten sollte diese bis zum kommenden Mai aufgebaut werden.

Vielerorts fehlen nicht nur Allgemeinmediziner:innen, sondern auch Fachärtze und Fachärztinnen. Sogar in Städten wie Lyon warten die Leute ein halbes Jahr auf den Termin für eine hautärtzliche Untersuchung. Vielerorts gibt es nicht genug Kinderärztinnen und Kinderärzte.

Medizinische Wüsten nicht nur in Frankreich

Sogenannte "medizinische Wüsten" gibt es nicht nur in Frankreich. Auch in Deutschland, in Italien und in Portugal müssen viele Patientinnen und Patienten lange Wege und lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Besonders für ältere Menschen ist das oft ein Problem.

In Bourtzweiler im Elsass sagt die Rentnerin Jacqueline Schreiber: "Das macht mir Angst. Was soll denn aus uns werden, wenn es keine Ärzte mehr gibt?"

"It's scary. You think: 'what's going to happen to us if there are no doctors?'