Zeichen gegen Diskriminierung: Diskussion um Kapitänsbinden bei Katar-WM

Zeichen gegen Diskriminierung: Diskussion um Kapitänsbinden bei Katar-WM

Mehrere europäische Fußballverbände haben angekündigt, bei der Weltmeisterschaft in Katar mit einer speziellen Kapitänsbinde anzutreten.

Auch das deutsche Team will sich der Kampagne anschließen. Auf Twitter schrieb das "DFB-Team", dass man ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt setzen will.

Kritik am Layout der Binde

Auf der Binde ist ein in bunten Farben getauchtes Herz mit der Aufschrift "One Love" ("Eine Liebe") abgebildet. Nationalspieler Jonas Hofmann erklärte, dass es wichtig sei, ein Statement zu setzen.

Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach trat der in Sozialen Netzwerken geäußerten Kritik entgegen, dass die Binde nicht die originalen Farben des Regenbogens habe. "Ein paar Farben von den Regenbogenfarben sind schon drin", sagte Hofmann. Die Symbolik sei ohnehin allgemein bekannt.

Der englische Verband twitterte, dass man die Initiative "One Love" unterstützen und sich der Message gegen Diskriminierung und für mehr Inklusion anschließen wolle.

Weltverband FIFA unter Druck

Außerdem wollen die Verbände aus der Niederlande, Belgien, der Schweiz, Wales, Frankreich und Dänemark diese Kapitänsbinde tragen - nicht nur bei der Weltmeisterschaft, sondern auch schon bei den anstehenden UEFA Nations League-Spielen im September. Bei diesem Wettbewerb werden auch die Kapitäne der Teams aus Norwegen und Schweden die Binde tragen, beide Länder sind allerdings nicht für die WM qualifiziert.

Der DFB erklärte, die Idee sei innerhalb der UEFA Working Group entstanden. Der Arbeitskreis befasst sich mit Fragen zu Menschen- und Arbeitnehmerrechten in Katar bis zur Weltmeisterschaft, die vom 20. November bis 18. Dezember dauert.

Die FIFA könnte nun unter Druck geraten: Denn der Fußball-Weltverband verbietet die Verbreitung politischer Botschaften jeglicher Art. Somit könnte die FIFA entweder eine Aktion gegen Diskriminierung verbieten oder WM-Gastgeber Katar brüskieren - denn dort ist Homosexualität gesetzlich verboten.