Überschattet vom Ukraine-Krieg: Lettland wählt ein neues Parlament

Überschattet vom Ukraine-Krieg: Lettland wählt ein neues Parlament

Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Lettland sind an diesem Samstag dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Als Favorit gilt die liberalkonservative Partei Jauna Vienotiba (JV) von Regierungschef Krišjānis Kariņš.

Dass er allein regieren kann, gilt als unwahrscheinlich. Auch eine Fortsetzung des derzeitigen Viererbündnisses aus Mitte-Rechts-Parteien gilt als fraglich.

Experten erwarten ein fragmentiertes Parlament in dem EU- und NATO-Mitgliedsstaat, in dem eine große, russischstämmige Minderheit lebt. In Lettland, das eine rund 280 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, ist das Misstrauen gegenüber dem Nachbarn im Osten groß.

Im Wahlkampf dominierten Themen wie der Ukraine-Krieg, die Sorgen über steigende Energiepreise und die galoppierende Inflation - insgesamt konkurrieren 19 Parteien und Bündnisse um die 100 Sitze im lettischen Parlament.

Unterdessen ist die NATO dabei, ihre Präsenz in Osteuropa auszubauen. Erst in der vergangenen Woche hat Lettland mit Unterstützung des Militärbündnisses Übungen durchgeführt, bei denen die USA das moderne Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem M142 getestet haben.

Das HIMARS-System (kurz für High Mobility Artillery Rocket System) war am 26. September auf dem im Westen des Landes gelegenen Flughafen Liepaja eingetroffen. Das M142-System ist in der Lage, GPS-gesteuerte Raketen abzufeuern, die präzise Ziele in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern treffen können.