13 Jahre danach: Prozess zum Air-France-Absturz mit 228 Toten

In Paris beginnt ein Prozess gegen Air France und den Flugzeughersteller Airbus. Vorgeworfen wird ihnen fahrlässige Tötung wegen des Absturzes eines Flugzeugs auf dem Weg von Rio nach Paris vor 13 Jahren.

Alle 228 Menschen an Bord von AF447 kamen am 1. Juni 2009 ums Leben. Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen eine angeblich unzureichende Ausbildung der Piloten und eine defekte Sonde zur Geschwindigkeitsüberwachung.

Caroline Soulas ist die Mutter einer jungen Frau, die bei dem Flug getötet wurde. Sie sagt: "Dreizehn Jahre später gibt es einen Prozess, der für mich persönlich nicht von großem Interesse ist - er gibt mir meine Tochter nicht zurück. Aber es ist wichtig, dieses Unglück noch einmal in Erinnerung zu rufen, ihn wieder und dann vor allem die Verantwortung festzustellen, denn es gab Verantwortlichkeiten, die geklärt werden müssen".

Nach dem Flug wurden die Regeln bei Air France reformiert.Der für die neue Sicherheit verantwortliche Eric Schramm erinnert sie, wie schockiert er über den Absturz war.

Luftfahrtexperten waren zu dem Schluss gekommen, dass der Absturz auf Pilotenfehler zurückzuführen war, ausgelöst durch falsche Meldungen eines Geschwindigkeitssensors. Ermittlungsrichter ließen die Anklage deshalb 2019 fallen, 2021 entschied ein Pariser Berufungsgericht, dass doch auseichend Beweise vorlägen, um einen Prozess zuzulassen.