Action-Star wird 70: Was macht eigentlich Steven Seagal?

Steven Seagal vollendet am 10. April das 70. Lebensjahr. Was wurde aus dem Action-Helden der 90-er? (Bild: Getty Images/Clive Mason)
Steven Seagal vollendet am 10. April das 70. Lebensjahr. Was wurde aus dem Action-Helden der 90-er? (Bild: Getty Images/Clive Mason)

In den 90-ern gehörte Steven Seagal zu den großen Helden des Action-Kinos. Was wurde aus dem Martial-Arts-Fan, der am 10. April das 70. Lebensjahr vollendet?

Er war einer der großen Action-Stars der 90-er und spielte in knapp 100 Film- und Fernsehproduktionen, zumeist als Polizist, Agent oder Elite-Soldat: Steven Seagal galt lange als Kult-Filmstar. Sein letzter Leinwand-Hit liegt inzwischen aber einige Zeit zurück. Was wurde aus dem kantigen Helden, der am 10. April seinen 70. Geburtstag feiert?

Mit Filmen wie "Alarmstufe: Rot" (1992), "Auf brennendem Eis" (1994) und "Einsame Entscheidung" (1996) prägte Steven Seagal das 90er-Jahre-Kino, ab der Jahrtausendwende war der Waffen- und Kampfsport-Fan aber fast nur noch in B-Movies zu sehen. Seiner Paraderolle als harter Hund, der nach seinen eigenen Regeln gegen das Böse kämpft, blieb er bis zuletzt treu. 2019 wurden die letzten Filme mit Seagal in einer Hauptrolle veröffentlicht, "General Commander" und "Beyond the Law". Seinen letzten größeren Kino-Auftritt hatte er 2010 im Robert-Rodriguez-Film "Machete".

Parallel zu seiner Schauspielkarriere machte sich Seagal Anfang der 2000-er auch als Bluesmusiker einen Namen; 2017 ging er unter die Autoren und veröffentlichte gemeinsam mit dem Republikaner Tom Morrissey den Verschwörungs-Thriller "The Way of the Shadow Wolves". Daneben gab es zuletzt aber auch viele Negativ-Schlagzeilen rund um Steven Seagal.

Nachdem es schon in den 90-ern entsprechende Anschuldigungen und diverse Gerichtsverfahren gegeben hatte, wurden im Zuge der MeToo-Bewegung ab 2017 erneut Missbrauchs-Vorwürfe gegen Seagal laut. Unter anderem behauptete eine Schauspiel-Kollegin, in den 90-ern als damals 18-Jährige von Seagal vergewaltigt worden zu sein. Der Schauspieler bestritt die Vorwürfe, aufgrund der Verjährung kam es zu keiner Anklage.

"Alarmstufe: Rot", "Auf brennendem Eis", "Einsame Entscheidung" - Filme mit Steven Seagal (hier in "Attack Force", erhältlich auf DVD) standen immer für Action. Sein letzter großer Leinwand-Hit liegt inzwischen aber einige Jahre zurück. (Bild: Sony)
"Alarmstufe: Rot", "Auf brennendem Eis", "Einsame Entscheidung" - Filme mit Steven Seagal (hier in "Attack Force", erhältlich auf DVD) standen immer für Action. Sein letzter großer Leinwand-Hit liegt inzwischen aber einige Jahre zurück. (Bild: Sony)

Steven Seagal als Waffen-Lobbyist und Putin-Freund

In jüngerer Vergangenheit machte der frühere Action-Star auch verstärkt als politischer Akteur von sich reden. 2013 tat der Vegetarier und praktizierende Buddhist Seagal sich mit einem großen russischen Waffenhersteller zusammen, um für diesen Lobbyarbeit in den USA zu betreiben. So entwickelte sich im Lauf der Jahre auch eine enge Freundschaft zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Seagal brachte bei mehreren öffentlichen Auftritten seine Bewunderung für Putin zum Ausdruck, bezeichnete ihn einmal sogar als "eine der größten lebenden Führungspersönlichkeiten der Welt".

Nachdem er 2016 einen serbischen Pass erhalten hatte, wurde Seagal 2016 von Putin auch die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Seit 2018 ist Seagal, der nach wie vor auch die amerikanische Staatsangehörigkeit besitzt, offizieller Sondergesandter des russischen Außenministeriums in den USA. Im Mai 2021 wurde er zudem Mitglied der regierungsnahen Partei "Gerechtes Russland".

Ende Februar 2022 äußerte sich Seagal in einem Interview mit "Fox News" auch zum gegenwärtigen Krieg in der Ukraine - und fiel mit wirren Verschwörungstheorien auf. Unter anderem erklärte der langjährige Putin-Freund, der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei durch die Propaganda einer "fremden Macht" provoziert worden. Gleichzeitig äußerte Seagal, der die Völker Russlands und der Ukraine als "eine Familie" betrachtet, den Wunsch nach einer "positiven, friedlichen Lösung".