Barack Obama schickte wütende Mail an ehemaligen Leibarzt

Einst war Ronny Jackson der Leibarzt von Präsident Barack Obama, heute ist der Republikaner selbst unter die Politiker gegangen. Als solcher äußerte er Zweifel an der Dienstfähigkeit von Präsident Joe Biden - und erzürnte damit seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Ex-Präsident Barack Obama reagiert nicht positiv auf Kritik an seinem ehemaligen Vizepräsidenten, wie sein früherer Leibarzt nun enthülle (Bild: Ian Forsyth/Getty Images)
Ex-Präsident Barack Obama reagiert nicht positiv auf Kritik an seinem ehemaligen Vizepräsidenten, wie sein früherer Leibarzt nun enthüllte. (Bild: Ian Forsyth/Getty Images)

Ab 2006 gehörte Ronny Jackson zum medizinischen Personal des Weißen Hauses und erlebte dabei drei Präsidenten: George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump. Mehrere Jahre lang fungierte er unter Obama sogar als Leibarzt des Präsidenten und führte dieses Amt auch unter Trump fort, bis er 2019 seinen Dienst beendete.

Größere Aufmerksamkeit erhielt Jackson erstmals, als er in einer kuriosen Pressekonferenz die Gesundheit und Kondition von Donald Trump lobte. Dass dies möglich sei, obwohl der damals 71-Jährige sich berühmterweise ausschließlich von Fast Food ernährte, schrieb Jackson dessen "guten Genen" zu: "Wenn seine Ernährung in den vergangenen 20 Jahren gesünder gewesen wäre, würde er vielleicht 200 Jahre alt werden."

Kritik an Joe Bidens kognitiven Fähigkeiten rief Obama auf den Plan

Später ging Jackson selbst in die Politik, und es dauerte nicht lange, bevor er erstmals Ärger auf sich zog. Im Februar 2020 reagierte er auf einen Wortdreher des damaligen Präsidentschaftskandidaten und späteren Wahlsieger Joe Biden mit einem hämischen Tweet: "Könnt ihr euch noch an den kognitiven Test erinnern, den ich Präsident Trump gegeben habe? Den, den er mit Bravour bestanden hat? Klingt ganz danach, als müsste jemand anders auch getestet werden!! Unheimlich!!"

Wie Jackson nun in seiner Autobiografie verriet, hatte die Reaktion von Barack Obama, unter dem Biden einst als Vizepräsident fungierte, nicht lange auf sich warten lassen: Innerhalb von 20 Minuten habe er eine E-Mail erhalten, in der Obama scharfe Kritik an Jackson übte.

Obama bemäkelt "billige" Kritik an Biden

"Ich habe aus Prinzip Ihre Arbeit für meinen Nachfolger und dessen Regierung nicht kommentiert und habe immer mit lobenden Worten über Sie gesprochen, sowohl öffentlich als auch privat. Sie haben mir und meiner Familie gute Dienste geleistet, und ich betrachte Sie nicht nur als guten Arzt und Diener des Landes, sondern auch als Freund", begann die Mail von Obama noch freundlich, wie "Fox News" aus Jacksons Buch zitiert.

"Deswegen muss ich meine Enttäuschung über die billige Kritik, die Sie auf Twitter an Joe Biden geübt haben, äußern", fuhr er dann jedoch fort. "Das war unprofessionell und dem Amt, das Sie einst ausübten, nicht würdig. Zudem war es respektlos gegenüber mir und den vielen Freunden, die Sie in meiner Regierung hatten. Sie waren einmal der Leibarzt des Präsidenten und Admiral der Navy. Ich erwarte Besseres und hoffe, dass Sie nach reichlicher Überlegung auch von sich selbst Besseres erwarten."

Jacksons Reaktion: "Der kann mich mal"

Zunächst habe Jackson überlegt, Obama selbst zu kontaktieren, wie er schreibt. Dann sei er daran erinnert worden, dass Obama ihm während seiner eigenen politischen Wahlkampagne für den Kongress keinerlei Hilfestellung gegeben habe. "Nach reichlicher Überlegung habe ich mir also gedacht: Weißt du was? Der Typ kann mich mal. Ich mach das nicht." Seitdem hätte es keinen weiteren Kontakt zwischen den beiden gegeben.

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