Besuch bei Meister Petz: Wissenschaftler kommen ängstlichen Braunbären auf die Spur

Für Menschen ist es höchst unwahrscheinlich, den scheuen Tieren Aug in Aug gegenüber zu stehen. Diese Bären sind groß, bis zu 250 Kilogramm schwer, aber auch ängstlich. Um die Entwicklung der Braunbären-Population in den Pyrenäen zu überwachen, bedienen sich Wissenschaftlicher ihrer Überwachungskameras. Aber auch Exkremente und Haarbüschel der Sohlengänger geben Aufschluß.

Haarproben verraten mehr über Verwandtschaft der Bären

Pierre-Luigi Lemaitre ist Koordinator des Bärenüberwachungsnetzwerks des Französischen Büros für Biodiversität OFB: "Durch diese Haarproben können wir mehr über die Zahl der Bären in den Pyrenäen erfahren, über ihre Verwandtschaftsverhältnisse, Vermehrung."

Die Forscher befestigen Haarfallen an den Bäumen, einfacher Stacheldraht, in dem ein Teil des Fells hängenbleibt. Bisherige Erkenntnisse: In den Pyrenäen leben 70 Braunbärenindividuen, die Population wächst.

Und: Die Bären markieren ihr Territorium, erklärt Lemaitre anhand eines zerkratzen Astes: "Der Bär hat den Baum hier zerfetzt. Wir können die Spuren immer noch sehen. Also muss er kräftig zugelangt haben."

Braunbären sind Grenzgänger

Rund 450 Mitarbeiter tragen dazu bei, die Bären immer besser kennenzulernen, die Hälfte von ihnen arbeitet ehrenamtlich. Die Fragen: Wie bewegen sie sich durch die Berge? Was fressen sie vor dem Winterschlaf? Wie pflanzen sie sich fort?

Die Wissenschaftler tauschen ihre Daten mit den spanischen Kollegen aus. Denn der Braunbär in den Pyrenäen ist ein echter Grenzgänger, unterwegs auf mehreren Tausend Quadratkilometern.