Blutiger Sturz von deutschem Biathleten entfacht Debatte
Es war ein Schockmoment beim Finale der Biathlon-WM in Nove Mesto. Johannes Kühn war bei seinem 14. Platz einige hundert Meter vor dem Ziel gestürzt und lief mit blutender Platzwunde über die Linie.
Kühn hatte sich beim Sturz den eigenen Gewehrlauf an den Kopf geschlagen. Zwar erklärte er nach dem Rennen, dass sich seine Kopfschmerzen in Grenzen halten würden, dennoch hat der Unfall nun zu einer spannenden Debatte geführt.
„Warum laufen wir nicht mit Helm?“, fragte der frühere Biathlon-Star und heutige TV-Experte Arnd Peiffer im Podcast Biathlon Doppelzimmer und führte weiter aus: „Mein erster Reflex war: Na ja, du kannst dir ja beim Skilaufen keinen Helm aufsetzen. Was ein Quatsch. Je länger du darüber nachdenkst, so richtig gute Argumente, die dagegensprechen, fallen mir eigentlich nicht ein.“
Der Olympia-Sieger von 2018 findet, dass man „eine Blockade im Kopf“ habe, „weil man ein bestimmtes Bild von einer Sportart hat und dann denkt man: Logisch, dass es nicht geht. Aber wenn man drüber nachdenkt, ich laufe Skiroller mit Helm, ich fahre Fahrrad mit Helm, Inlineskaten selbstverständlich mit Helm. Theoretisch könntest du auch mit Helm auflaufen.“
Dabei denkt der 36-Jährige an eine Art Fahrradhelm aus leichtem Material.
Lesser: „Es sieht einfach sch***e aus“
Podcast-Kollege Erik Lesser steht dem Thema etwas kritischer gegenüber. Der Sturz von Kühn sei besonders unglücklich gewesen, „da wäre ein Helm sicherlich gut gewesen, aber den Fall hast du auch eher selten.“
„Er ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Auch im Skilanglauf gibt es ja Stürze und ich würde mal sagen, die fallen äußerst selten auf den Kopf, weil du dich mit den Händen abfängst oder durch die Geschwindigkeit eher schlitterst“, erklärte Lesser und fügte mit einer Prise Humor hinzu: „Das wichtigste Argument ist schon: Es sieht einfach sch***e aus.“