Darum wird Google Chrome bald für 200 Millionen User zur Gefahr

Fast zwei Drittel aller Internetzugriffe laufen über Google Chrome. Ab Februar 2023 könnten mehrere hundert Millionen davon wegfallen.

Google Chrome stellt ab Februar 2023 den Support für Windows 7 und 8.1 ein. (Bild: Getty Images)
Google Chrome stellt ab Februar 2023 den Support für Windows 7 und 8.1 ein. (Bild: Getty Images)

Google Chrome ist der mit Abstand wichtigste und meistgenutzte Web-Broser, fast zwei Drittel aller weltweiten Internetzugriffe laufen über Chrome. Doch ab Februar 2023 könnten es einige Millionen weniger sein, denn Google streicht für seinen Browser die Unterstützung für zwei ältere Windows-Versionen.

Vergangene Woche kündigte der Konzern an, dass Google Chrome mit der neuen Version 110, die am 7. Februar 2023 kommen soll, für Windows 7 und Windows 8.1. nicht mehr aktualisiert wird und damit auch nicht mehr mit neuen Sicherheits-Patches geupdated wird.

User, die mit den veralteten Windows-Versionen surfen, werden von Google Chrome im Vorfeld des Updates aufgefordert, ihr Betriebssystem zu aktualisieren.

Google Chrome beendet Support für Windows 7 und 8.1.

Dass nun Google den Support für die beiden Windows-Versionen beendet, kommt nicht überraschend. Windows 7 wird von Microsoft schon seit zwei Jahren nicht mehr mit Updates versorgt, ab Januar 20023 kommt auch Windows 8.1 auf die Liste der ausgemusterten Altsysteme. Das bedeutet, dass die beiden Betriebssysteme auch bei bekannten Sicherheitslücken keine Updates mehr erhalten und somit nicht mehr sicher zu nutzen sind.

Obwohl Microsoft bereits vor sieben Jahren Windows 10 und 2021 den Nachfolger Windows 11 auf den Markt gebracht hat, werden Windows 7 und Windows 8.1. weiterhin weltweit genutzt.

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Wegen Firmenregeln, ungeeigneter Hardware und anderen Gründen sind Windows 10 oder 11 aber für viele Firmensysteme und unzähligen Privatnutzern nicht anwendbar.

Laut "Statcounter" hatte Windows 11 erst im Juli 2022 die weltweiten Nutzerzahlen von Windows 7 überholt, knapp 15 Prozent der Windows-Anwender setzen noch auf eine Windows-Version, die älter als Windows 10 ist. Geht man nun davon aus, dass laut Microsoft etwa 1,4 Milliarden Menschen Windows 10 und 11 nutzen, dürften im kommenden Februar knapp 200 Millionen Menschen von dem Aus des Google-Chrome-Supports betroffen sein.

Google Chrome funktioniert weiterhin, ist aber nicht mehr sicher

Dass die beiden Windows-Versionen nun nicht mehr mit Chrome-Updates aktuell gehalten werden, bedeutet aber nicht, dass der Browser damit nicht mehr funktioniert, nur surfen ist damit nicht mehr wirklich sicher und daher ist eine weitere Nutzung nicht zu empfehlen.

Als Zugang zum Internet bildet der Browser die größte Angriffsfläche für Schadprogramme, da Sicherheitslücken allein schon beim Besuch von Webseiten ausgenutzt werden können. Werden diese Sicherheitslücken nun nicht mehr geschlossen, steigt die Möglichkeit für einen Angriff von außen auf den eigenen Computer und vielleicht auch das genutzte Netzwerk drastisch an.

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Bevor man sich dieser Gefahr aussetzt, sollten Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1. rechtzeitig ihr Betriebssystem auf eine weiterhin unterstützte Windows-Version aktualisieren. Wem dies nicht möglich ist, sollte dann zumindest mit einem sicheren Browser ins Internet. So versorgt Firefox aktuell Windows 7 und Windows 8 weiterhin noch mit Updates.

VIDEO: "Incognito"-Modus: So wenig Privatsphäre bietet Google Chrome