Enges Rennen zwischen drei Frauen bei Präsidentschaftswahl in Island

Presidential candidate front runner, former Icelandic Prime In Island haben die Menschen einen neuen Präsidenten gewählt. Als Favoriten für das überwiegend repräsentative Amt galten drei Frauen, darunter die ehemalige Regierungschefin Katrin Jakobsdottir. (Halldor KOLBEINS)
Presidential candidate front runner, former Icelandic Prime In Island haben die Menschen einen neuen Präsidenten gewählt. Als Favoriten für das überwiegend repräsentative Amt galten drei Frauen, darunter die ehemalige Regierungschefin Katrin Jakobsdottir. (Halldor KOLBEINS)

In Island haben die Menschen am Samstag einen neuen Präsidenten gewählt. Als Favoriten für das überwiegend repräsentative Amt galten drei Frauen, darunter die ehemalige Regierungschefin Katrin Jakobsdottir. Zu den insgesamt 13 Kandidaten zählten auch ein Professor für Politikwissenschaft und ein Komiker. Mit den Ergebnissen wird am Sonntagmorgen gerechnet.

Der äußerst beliebte Gudni Johannesson, der das Präsidentenamt seit 2016 innehat und 2020 mit 92 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde, hatte zu Beginn des Jahres angekündigt, nicht für eine Wiederwahl bereitzustehen.

Jakobsdottir, die seit 2017 eine Links-Rechts-Koalition anführte und im April wegen ihrer Kandidatur für die Präsidentschaftswahl als Regierungschefin zurückgetreten war, musste sich gegen Kritik wehren, zu politisch für die Rolle der Staatschefin zu sein. In einer TV-Debatte sagte die 48-Jährige, sie denke, dass "die Kenntnis des politischen Umfelds einen nicht weniger qualifiziert für das Amt des Präsidenten macht".

In den Meinungsumfragen lag Jakobsdottir bislang gemeinsam mit der 55-jährigen Geschäftsfrau Halla Tomasdottir und der 43-jährigen Umwelt- und Arktis-Expertin und Harvard-Professorin Halla Hrund Logadottir vorne. In einer am Freitag von der Tageszeitung "Morgunbladid" veröffentlichten Erhebung erreichte Jakobsdottir 26 Prozent, knapp vor Tomasdottir mit 24 und Logadottir mit 19 Prozent. Ansehen hatte Jakobsdottir vor allem durch ihren Umgang mit den seit Dezember wiederholt auftretenden Vulkanausbrüchen in Island erlangt.

In dem rund 380.000 Einwohner zählenden Land nimmt das Staatsoberhaupt vorwiegend eine repräsentative Rolle ein und gilt als Garant für die Verfassung und die nationale Einheit. Dennoch hat es auch das Recht, ein Veto gegen Gesetzesvorhaben einzulegen oder per Referendum darüber abstimmen zu lassen. Kandidieren kann jeder, der 1500 Unterschriften für sich gesammelt hat.

Ein weibliches Staatsoberhaupt ist in Island nichts Neues: 1980 wurde in dem Inselstaat mit Vigdis Finnbogadottir die erste Frau demokratisch zur Präsidentin gewählt.

lt/ck