Frankreich: Branchenübergreifender Streik zeigt nur begrenzt Wirkung

In Frankreich hat der von der Gewerkschaft CGT ausgerufene Lohnstreik nur begrenzt Wirkung gezeigt. Die Zahl der Demonstrant:innen belief sich landesweit - je nach Quelle - auf zwischen 107.000 und 300.000 Menschen. Sie forderten eine an die Inflation und gestiegenen Lebenshaltungskosten angepasste Gehaltserhöhung.

Der Generalsekretär der CGT, Philippe Martinez, bekräftigte seine Forderung nach einer 20-prozentigen Steigerung des Mindestlohns auf 2.000 brutto pro Monat. Derzeit liegt er bei 1.678 Euro brutto.

"Was wir fordern, ist eine Lohnerhöhung, und der Maßstab ist eine Erhöhung des Mindestlohns und der gleitenden Lohnskala für die Regierung, und dann unverzügliche Verhandlungen mit den Unternehmen, die den Forderungen der Arbeitnehmer entsprechen und ohne einen Streik abzuwarten", so Martinez.

Auch die Angestellten des Transportwesen waren im Ausstand. Landesweit waren nur die Hälfte der Regionalbahnen unterwegs, im Großraum Paris fuhren nur etwa zwei Drittel der Busse.

Wegen eines seit über drei Wochen anhaltenden Streiks für mehr Lohn von Raffinerie-Personal ist die Stimmung in Frankreich ohnehin angespannt. An etwa einem Drittel der Tankstellen im Land gibt es Spritmangel. Auch nach teilweise erfolgreichen Verhandlungen hatte das Raffinerie-Personal nicht eingelenkt.

In allen Anlagen des Unternehmens "TotalEnergies" wurde der Arbeitskampf fortgesetzt. Die CGT fordert eine Lohnerhöhung von 10 Prozent und lehnt die mit anderen Gewerkschaften verhandelte Einigung mit TotalEnergies von sieben Prozent plus Bonuszahlung ab.

In Paris, wo nach Angaben der Ordnungskräfte an diesem Dienstag zwischen 13.000 und 70.000 Menschen an Protestkundgebungen teilnahmen, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstrantrierenden und der Polizei. Mindestens 11 Menschen wurden festgenommen.