Frankreichs Innenminister Darmanin will rechtsextreme Gruppe auflösen

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Auflösung einer rechtsextremen Studentenorganisation angekündigt. Der GUD sei eine Gruppe, "die vielen Anhängern des Rassemblement National nahesteht", sagte Darmanin. (THOMAS SAMSON)
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Auflösung einer rechtsextremen Studentenorganisation angekündigt. Der GUD sei eine Gruppe, "die vielen Anhängern des Rassemblement National nahesteht", sagte Darmanin. (THOMAS SAMSON)

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Auflösung einer rechtsextremen Studentenorganisation angekündigt. Der GUD (Groupe union défense) sei eine Gruppe, "die vielen Anhängern des Rassemblement National nahesteht", sagte Darmanin mit Blick auf die rechtspopulistische Partei RN am Mittwoch dem Sender BFM. "Die Mitglieder glauben, dass es eine Überlegenheit der Weißen gibt und sind für schlimme antisemitische Äußerungen bekannt", erklärte Darmanin.

Die Gruppe GUD war während der Pariser Studierendenrevolte 1968 entstanden und war in den 70er Jahren als rechtsextreme Schlägertruppe bekannt. Ihr langjähriger Vorsitzender Frédéric Chatillon ist einer der Weggefährten der Rechtspopulistin Marine Le Pen.

Der rechtspopulistische RN-Parteichef Jordan Bardella erklärte am Mittwoch seinerseits, dass er im Fall seiner Ernennung zum Regierungschef sämtliche rechts- und linksextremen Organisationen auflösen wolle, darunter auch den GUD. "Wenn ich morgen an der Spitze der Regierung stehe, gibt es keine Toleranz für diejenigen, die Gewalttaten verüben", sagte er.

In der vergangenen Woche waren vier Ultrarechte wegen eines homo-feindlichen Übergriffs verurteilt worden, unter ihnen auch ein GUD-Mitglied.

Die Organisation war nie aufgelöst worden, war aber nach einer jahrelangen Pause 2022 wieder aktiv geworden. Ihr Zeichen ist eine schwarze Ratte in Kampfposition und das Keltenkreuz, das von vielen rechten Gruppen verwendet wird. Innenminister Darmanin hat schon mehrfach die Auflösung von rechtsextremen Gruppen angekündigt.

kol/cp