Frau beginnt neuen Job - und begeht direkt einen teuren Fehler

Eine Australierin hat über ihren teuren Irrtum gesprochen, der ihr, nur wenige Tage nachdem sie eine neue Stelle angenommen hatte, unterlaufen ist. Ihr Fehler kostete sie umgerechnet fast 2.200 Euro.

Die Frau, die an der australischen Goldküste lebt, sagte, man habe sie um rund 2.200 Euro betrogen, als sie die Apple-Geschenkgutscheine kaufte. Quelle: Facebook/TikTok
Die Frau, die an der australischen Goldküste lebt, sagte, man habe sie um rund 2.200 Euro betrogen, als sie die Apple-Geschenkgutscheine kaufte. Quelle: Facebook/TikTok

In einem TikTok-Video erzählte Jackie, die an der australischen Gold Coast lebt, dass sie eine Anfrage per E-Mail bekommen hatte und dachte, sie stamme von ihrem neuen Chef. Nachdem sie herausgefunden hatte, dass das nicht der Fall war, merkte sie, dass sie einem Betrug zum Opfer gefallen war.

„Bitte sag es niemandem und verdirb nicht die Überraschung, aber ich möchte, dass du dieses Jahr an Weihnachten 15 Apple-Geschenkkarten für die Teammitglieder kaufst“, lautete die E-Mail angeblich. Jackie sagte, dass sie um die Firmenkreditkarte bat, um den Kauf tätigen zu können, aber ihr wurde gesagt, sie solle ihre eigene benutzen und dass man ihr das Geld später erstatten würde.

Da sie ganz neu im Unternehmen war, sagte Jackie, dass sie „nicht widersprechen wollte“. Es war nämlich erst ihr dritter Tag in dem Job. Also tat sie, „was man mir sagte“ und kaufte 15 Apple-Geschenkgutscheine im Wert von umgerechnet etwa 940 Euro. Aber die Dinge nahmen eine Wendung, als der angebliche Betrüger weitere 20 Geschenkkarten anforderte, wodurch sich die Gesamtausgaben auf 2.200 Dollar erhöhten, behauptete sie.

In einer anderen E-Mail soll Jackie nach ihrer Bankverbindung gefragt worden sein, damit man ihr das Geld erstatten konnte. Diese Frage ließ sie an der Geschichte zweifeln, sodass sie ihrem Chef eine Nachricht schrieb.

„Wollte nur sichergehen, dass du mir diese E-Mails von deinem privaten Gmail-Account geschickt hast, um mich um diese Apple-Geschenkgutscheine zu bitten?“, fragte sie ihn. „Er ruft [mich] direkt an und sagt ‚Nein, das war ich nicht. Du hast sie nicht gekauft, oder?‘“

Warnung vor einem bekannten Phishing-Betrug

Das Video endete ohne Erklärung, was als Nächstes passierte, und Jackies Profil scheint mittlerweile privat zu sein. Dutzende von Usern kommentierten das Video und die Leute teilten ihre Gedanken zu der Geschichte. Jemand sagte, sie Opfer eines Betruges geworden, der als „LinkedIn-Betrug“ bekannt ist.

„Sie durchsuchen die Webseite nach ‚hat gerade angefangen bei …‘ Ankündigungen und nehmen sich einen der Geschäftsführer von der Firmenseite auf LinkedIn, um sich dann als diese Person auszugeben“, erklärte jemand laut 7Life.

Nigel Phair vom UNSW Institute for Cyber Security erklärte gegenüber Yahoo News Australien, dass diese Methode „sicherlich interessant“ sei. Damit sie funktioniert, müsste das Opfer sein LinkedIn-Profil aktualisiert haben.

„Die Betrüger müssten entweder ihre private E-Mail-Adresse kennen, was man durch andere Social-Media-Konten herausfinden kann, wenn sie keine Privatsphäre-Einstellungen haben, oder durch den LinkedIn-Account selbst“, erklärte er. „Die andere Methode besteht darin, das E-Mail-Adressprotokoll zu ermitteln, zum Beispiel vorname.nachname@domain.com.“

Da sie ganz neu im Unternehmen war, sagte Jackie, dass sie „nicht widersprechen wollte“ (Symbolbild: Getty Images)
Da sie ganz neu im Unternehmen war, sagte Jackie, dass sie „nicht widersprechen wollte“ (Symbolbild: Getty Images)

Aber unabhängig davon „lieben Betrüger Geschenkgutscheine und wenden eine Reihe von Methoden an, um Leute dazu zu bringen, diese zu kaufen“, sagte er. „Ein übliches Vorgehen bei dieser Bitte ist es, das Opfer erst darum zu bitten, eine kleinere Menge zu kaufen, um dann weiter zu fragen, bis sie aufhören (anstatt sie um einen großen Kauf zu bitten).“

Andere teilten laut 7Life ihre eigenen Erfahrungen mit einer ähnlichen Betrugsmasche. „Genau das ist mir auch passiert, aber ich habe keine gekauft“, soll jemand gesagt haben. „Ich habe mit meinem Vorgesetzten gesprochen, weil ich es komisch fand, dass mir der Firmeninhaber außerhalb der Dienstzeiten schrieb.“

„Ich habe diese E-Mail tatsächlich heute bekommen“, schrieb jemand anderes. „Sah auch echt aus auf meinem iPhone, aber wenn man sie in Outlook öffnet, kann man die unseriöse E-Mail-Adresse erkennen.“

Betrüger kosten Australier über 1,2 Milliarden Euro

Diese Art von Betrug ist ein „Phishing-Betrug“, warnt das Australian Communications Consumer Action Network (ACCAN). „Phishing-E-Mails oder -SMS tarnen sich als legitime Nachrichten, sind aber in Wirklichkeit ein Trick, um persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern oder Geschenkkartencodes preiszugeben“, heißt es auf der ACCAN-Webseite.

Laut ACCC haben die Australier 2021 die Rekordsumme von über 1,2 Milliarden Euro an Betrüger verloren. „Es gibt immer mehr betrügerische Aktivitäten und im letzten Jahr hat eine Rekordzahl von Australiern eine Rekordsumme an Geld verloren“, sagte die stellvertretende ACCC-Vorsitzende Delia Rickard.

Video: Neue Betrugsmasche: Sparkassen-Kunden aufgepasst

Carly Bass