Fußballfans in Hongkong bleiben bei chinesischer Hymne sitzen und werden festgenommen

Bei einem Qualifikationsspiel für die WM 2026 zwischen Hongkong und dem Iran sind drei Fußballfans festgenommen worden, weil sie während der chinesischen Hymne sitzenblieben. (Bild: ANTHONY WALLACE)
Bei einem Qualifikationsspiel für die WM 2026 zwischen Hongkong und dem Iran sind drei Fußballfans festgenommen worden, weil sie während der chinesischen Hymne sitzenblieben. (Bild: ANTHONY WALLACE)

In Hongkong sind drei Fußballfans festgenommen worden, weil sie bei einem Fußball-Länderspiel während der chinesischen Nationalhymne sitzen geblieben sind. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, drehten die beiden Männer und eine Frau bei einem Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 zwischen Hongkong und dem Iran zudem dem Spielfeld den Rücken zu. Weiter hieß es, dass jeder, der "öffentlich und absichtlich" die chinesische Nationalhymne beleidige, eine Straftat begehe.

Den Polizeiangaben zufolge sind die Festgenommenen zwischen 18 und 31 Jahre alt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 50.000 Hongkong-Dollar (umgerechnet 5800 Euro).

Hongkong ist eine Sonderverwaltungsregion Chinas, tritt aber in vielen internationalen Sportarten, darunter auch im Fußball, unter eigenem Namen an. Das Spiel gegen den Iran verlor die Mannschaft mit 4:2.

In den politisch turbulenten 2010er Jahren galt die Nationalmannschaft aus Hongkong als Vertreterin des Bürgerstolzes in der Sonderverwaltungszone. Damals wurde die chinesische Nationalhymne vor Spielen in Hongkong regelmäßig von Buhrufen übertönt. Kurz nachdem Peking 2020 in Hongkong ein sogenanntes Sicherheitsgesetz erlassen hatte, wurde in der Finanzmetropole jedoch ein lokales Gesetz verabschiedet, das die Beleidigung der chinesischen Nationalhymne unter Strafe stellt.

(lt/se)