Gaumengraus: Das sind die schlechtesten Speisen der Welt

Die Essenswebseite Taste Atlas hat sich mit ihren Nutzern in die kulinarischen Abgründe gewagt und eine Liste mit den schlechtesten Gerichten der Welt erstellt.

A dish of fried spiders in Skun market, cambodia
Eine Spezialität aus Kambodscha: frittierte Spinnen. (Bild: Getty Images)

Jeder Mensch hat ein Lieblingsgericht, manchmal landen auf dem Tisch aber auch Speisen, die weniger ein Gaumenschmaus als eher ein Graus für jeden Gourmet sind. Nun stelle man sich eine Liste mit den 100 schlimmsten Speisen der Welt vor. Das geistige Auge würde das kulinarische Grauen erblicken. Die Webseite Taste Atlas, eine Art Reiseführer für traditionelle Gerichte, hat eine solche Liste erstellt. Sie ist das Ergebnis einer Nutzerbefragung. Zugegeben, die Geschmäcker sind verschieden, und dennoch: Was bei dem Ranking mitunter zum Vorschein kommt, ist alles andere, nur nicht appetitanregend.

Wir wollen Sie möglichst verschonen und verweilen gar nicht erst lange auf den Plätzen 100 bis 11, sondern springen gleich – wir schulden es Ihrer Neugier – zur Top Ten. In aller Kürze sei allenfalls erwähnt, dass sich auch das eine oder andere deutsche Gericht in den hinteren Reihen findet. Etwa die aus gepökelter Schweinezunge bestehende Zungenwurst auf der Position 97. Oder das norddeutsche Fleischgericht Pfefferpotthast, das mit seinem erst angebratenen, dann gekochten Fleisch, seiner Zwiebelsoße, den Salzkartoffeln und dem Salat bzw. rote Beete Platz 96 belegt.

Die Bonbons Anis de Flavigny aus Frankreich bestehen aus Anissamen, die mit einer Mischung aus Zucker und Wasser ummantelt sind. (Bild: Maurice ROUGEMONT/Gamma-Rapho via Getty Images)
Die Bonbons Anis de Flavigny aus Frankreich bestehen aus Anissamen, die mit einer Mischung aus Zucker und Wasser ummantelt sind. (Bild: Maurice ROUGEMONT/Gamma-Rapho via Getty Images)

Liste des kulinarischen Grauens

Nicht unerwähnt lassen dürfen wir auch die bayerische Brotsuppe, mit Platz 13 ist sie immerhin haarscharf an der Top Ten vorbeigeschlittert. Ihre Zutaten: altes Brot (deshalb wurde die Speise früher "Arme-Leute-Suppe" genannt), das in Schmalz und Zwiebeln angebraten und in eine Brühe gegeben wird. Doch nun zu den zehn schlimmsten Zehn: Auf 10. Platz landet die Schweizer Mehlsuppe. Das Gericht ist denkbar einfach zuzubereiten, das Ergebnis ist aber – jedenfalls nach Ansicht der Taste Atlas-Nutzer – nicht besonders lecker. Die Suppe besteht aus braun geröstetem Mehl, Bouillon und darüber gestreutem (oder separat serviertem) Käse.

Für die Schweizer ist das Ranking überhaupt wenig schmeichelhaft, haben es doch ganze vier Gerichte aus ihren Land in die Top Ten geschafft. Dazu gehören auch Riz Casimir und das Süßgebäck Tirggel auf den Rängen 9 und 8. Riz Casimir ist ein Reisgericht mit einer Currysoße aus geschnetzeltem Kalbsfleisch und allerlei Obst, darunter Banane, Ananas und Pfirsich. Tirggel verzehren die Züricher am liebsten in der Weihnachtszeit. Die Plätzchen, deren Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, werden aus Mehl, Honig und Zucker zubereitet.

Shark fish set with vodka traditional in Iceland food
Eine isländische Spezialität: Hákarl aus fermentiertem Haifleisch (Bild: Getty Images)

Gebratene Spinnen, fermentiertes Haifleisch

Der 7. Platz geht an Devilled Kidneys. "Kidney" heißt Niere, und die ist die Hauptzutat der englischen Speise neben einer kräftigen Soße. Schwer vorstellbar, dass die Briten das Gericht einmal zum Frühstück serviert hatten. Heute findet es sich eher mittags auf ihren Tellern. Auf der Position 6 landen die französischen Anissamen-Bonbons Anis de Flavigny, gefolgt von den frittierten Spinnen auf Rang 5. In Kambodscha gilt das Gericht, für das meist Taranteln gebraten werden, als Delikatesse, in unseren Breitengraden muss es sich erst noch durchsetzen. Genauso wie der Pizza-Kuchen aus Kanada auf Platz 4, eine Speise aus mehreren Lagen Pizza, die in einer Kuchenform gebacken werden. Die Füllung: Tomatensoße, Peperoni und viel, viel Käse.

Den 3. Platz belegt die Bündner Gerstensuppe aus der Schweiz, in deren Sahnebrühe Gerste, Speck und Gemüse wie Zwiebel, Lauch, Karotte und Sellerie schwimmen. Suppen essen auch die Russen gerne, allerdings belegt nicht etwa Borschtsch Rang 2, sondern ein Salat namens Indigirka. Die Hauptzutat der aus Sibirien stammenden Speise ist gewürfelter Fisch, der mit Öl, rohen Zwiebeln, Salz und Pfeffer angerichtet wird. Fisch ist auch die zentrale Zutat des Gerichts auf Platz 1: Hákarl. Genaugenommen besteht die isländische Spezialität aus dem Fleisch eines Grönlandhais, das monatelang fermentiert wird und entsprechend riecht und schmeckt: sehr intensiv.