Geheime Dokumente in früherem Büro: Biden will von nichts gewusst haben

US-Präsident Joe Biden bemüht sich nach dem Fund von geheimen Dokumenten in einem ehemaligen Büro von ihm um Schadensbegrenzung. Er werde vollständig bei den Ermittlungen kooperieren, sagte der Präsident. "Mir wurde diese Entdeckung mitgeteilt. Ich bin überrascht zu hören, dass Regierungsdokumente dorthin gebracht wurden. Aber ich weiß nicht, was dort drin steht. Die Boxen wurden wieder ins Archiv gebracht."

Bei den Unterlagen handelt es sich angeblich um mindestens zehn geheime Dokumente, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Darunter sollen Papiere des US-Geheimdienstes zu anderen Ländern, wie der Ukraine, dem Iran oder Großbritannien sein.

Der Fall ist politisch in Amerika äußbers brisant. Ein ähnlicher Vorgang im Zusammenhang mit Ex-Präsident Donald Trump hatte im Sommer für große Aufregung gesorgt. Trump hatte bei seinem Auszug aus dem Weißen Haus im großen Stil Regierungsdokumente mit in sein privaten Anwesen Mar-a-Lago in Florida genommen, darunter etliche Dokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe.

"Wir kooperieren vollständig."

Die Bundespolizei FBI hatte das Anwesen in Florida im August durchsucht und diverse Verschlusssachen beschlagnahmt. Justizminister Merrik Garland setzte einen Sonderermittler ein. Dabei geht es um die Frage, ob sich Ex-Präsident Trump durch das Mitnehmen von Dokumenten möglicherweise sogar strafbar gemacht hat.

In den USA gibt es eigentlich klare Vorschriften über den Umgang mit Regierungsdokumente. Sie werden in der Regel archiviert und für die Nachwelt aufgehoben.

Viele Republikaner nahmen die Enthüllung zum Anlass, Biden scharf zu kritisieren. "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", sagte der republikanische Parlamentarier Don Bacon mit Blick auf die Kritik, die Biden an Trump in einem Interview in September geübt hatte. Biden hatte das Verhalten seines Amtsvorgängers darin als "unverantwortlich" bezeichnet.