Ayleen (14) hat ihren mutmaßlichen Mörder auf Fortnite kennengelernt

Ayleen (14) hat ihren mutmaßlichen Mörder auf Fortnite kennengelernt

Traurige Gewissheit am Freitag, als die Leiche der 14 Jahre alten Ayleen aus Südbaden im Teufelsee in Hessen gefunden wurde. Die Jugendliche aus Gottenheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wurde seit dem 21. Juli vermisst. Ihr Handy wurde zuletzt 300 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt geortet - in der Nähe des Sees.

Ob Ayleen dort auch ermordet wurde und ob sie freiwillig mit nach Hessen gefahren ist, das sind einige der Fragen, die die Polizei derzeit untersucht. Auf einer Pressekonferenz an diesem Montag ging das Ermittlerteam davon aus, dass der 29-jährige vorbestrafte Deutsche Ayleen über die sozialen Netzwerke und das Internet-Spiel Fortnite kennengelernt hat. Fortnite ist ein 2017 kreiertes Survival-Schießspiel, das für Jugendliche ab 12 Jahren freigegeben wurde. Bei der kostenlosen Version Fortnite – Battle Royale springen mehrere Spieler mit Fallschirmen über einer zufällig ausgewählten Landschaft ab - mit dem Ziel, dort zu überleben.

Die genauen Internet-Kontakte zwischen Ayleen und dem Festgenommenen werden noch untersucht. Offenbar wollen die Ermittelnden auch herausfinden, was die Eltern und die Geschwister von Ayleens Internet-Kontakten wussten.

Dieter Inhofer, der Leiter der Freiburger Staatsanwaltschaft, erklärte, die Justiz stehe vor schwierigen Ermittlungen, die sich wohl noch Wochen hinziehen werden.

In der Wohnung des festgenommenen mutmaßlichen Mörders in Wetzlar wurden laut Hessenschau Gegenstände, die Ayleen gehörten, sichergestellt. Der Verdächtige ist ein entlassener Sexualstraftäter, der nach Angaben des Schwarzwälder Boten an einem speziellen Überwachungsprogramm teilgenommen hatte, um das Rückfallrisiko zu senken. Er soll nach einer versuchten Vergewaltigung - als er 14 Jahre alt war und bei der das Opfer verletzt wurde - zehn Jahre in der Psychiatrie verbracht haben.

Ayleen wurde Zeugenaussagen zufolge vor ihrem Verschwinden am Hauptbahnhof in Freiburg gesehen. Doch es gibt hunderte Hinweise aus der Bevölkerung, denen das Ermittlungsteam jetzt nachgeht.

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind viele entsetzt.