Hergé-Original wird versteigert. Rekorderlös erwartet

Hergé-Original wird versteigert. Rekorderlös erwartet

Sind Comics Kunst? In Frankreich und Belgien würde man diese Frage ohne zu zögern bejahen. Insbesondere im Fall von Hergé, dem Schöpfer von Tim und Struppi.

Die Original-Titelzeichnung des Bandes "Tim und Struppi in Amerika" ist 1942 entstanden und derzeit im Auktionshaus Artcurial - bis Samstag in der Brüssler Niederlassung, danach in Paris - zu sehen. Sie wird am 10. Februar versteigert werden. Erwarteter Erlös: bis zu 3 Millionen Euro.

Die Direktorin des Auktionshauses, Vinciane de Traux, spricht mit der angemessenen Fachkenntnis über die Zeichnung:

"Man kann sich vorstellen, dass diese Indianer ursprünglich größer gezeichnet wurden, um dann ausradiert und durch Tipis ersetzt zu werden, die dann weiter in den Vordergrund gerückt wurden. Vielleicht war es aber auch ein Test für die Perspektiven und Größen der verschiedenen Personen und Objekte in der Komposition."

Arcturials belgische Direktorin Vinciane de Traux stellte Hergé in einem Fernsehinterview zuletzt sogar in die allererste Reihe der Künstler ihres Landes und bezeichnete ihn als "wichtigste Figur der belgischen Kunst neben Margritte".

Bewunderer von Hergé's berühmtem und epochemachendem "Ligne Claire"-Stil können nur hoffen, dass der eventuelle Käufer die Zeichnung nicht ganz für sich behält, sondern auch mal für Ausstellungen zur Verfügung stellt. Zuletzt war die Zeichnung vor dreizehn Jahren in Lausanne zu sehen gewesen.

Der bisherige Rekord für einen Hergé: das Original-Titelbild des "Blauen Lotus" aus dem Jahre 1936. Es erzielte vor drei Jahren 3,2 Millionen Euro.