Hidden Headlines: Frau will Hund einschläfern lasssen - weil er zu viel bellt

Sein Haustier einschläfern zu lassen, ist für die meisten Besitzer*innen eine schwierige Entscheidung, die letztendlich aber zum Wohl des Tieres getroffen wird. Nicht aber in diesem Fall aus England: Eine Frau wollte ihre Hund einschläfern lassen, weil er zu viel bellte.

Hund
Ein Tier einschläfern zu lassen ist nie eine leichte Entscheidung - normalerweise. (Symbolbild: Getty)

Bei dieser Story können Tierfreund*innen nur noch den Kopf schütteln: Wie die "BBC" berichtete, erreichte Lucie Holmes, Gründerin der Organisation Lucie's Animal Rescue aus North Yorkshire in England, der Anruf einer Frau, die darum bat ihren zweijährigen Mischling Markus bei ihr abgeben zu können. der Hund "bellte Menschen an", darum wolle sie ihn nun nicht mehr haben.

Weil ihr Tierheim bereits voll war, musste Holmes ablehnen - doch zwei Stunden später wurde sie ein zweites Mal angerufen, dieses Mal von einem Tierarzt. Er erzählte ihr, dass die gleiche Frau nun bei ihm angerufen hätte, mit der Bitte, Markus einschläfern zu lassen. Der Arzt lehnte glücklicherweise ab, da exzessives Bellen kein Grund für das Töten eines sonst gesunden Tieres ist.

"Man muss recherchieren und den Hunden Zeit geben, sich einzuleben"

"Es ist widerlich. Ich konnte nicht mehr viel schlafen, weil ich immer noch so sauer bin. Hunde bellen. Das ist, was sie machen", bringt Lucie Holmes ihre Wut zum Ausdruck. Aus Sorge um Markus, den die Besitzerin nach eigenen Angeben zwar kastriert, geimpft und gechippt, aber nicht erzogen hat, entschied sie sich dazu, ihn letztendlich selber aufzunehmen.

In ihrem Zuhause leben neben ihr, ihrem Mann und ihren drei Kindern zwar schon neun Hunde und 34 Katzen-Babies, die ebenfalls ein Zuhause suchen, aber die Tierschützerin konnte nicht zulassen, dass ein unschuldiger Hund sein Leben verliert, weil seine Besitzerin mit ihm überfordert ist.

Sie plädiert dafür, dass man sich mehr Gedanken machen sollte, bevor man sich für ein Haustier entscheidet. Zu viele Menschen würden leichtfertig Tiere adoptieren und "von ihnen erwarten, dass sie sofort 'perfekte Weggefährten' sind, ohne, dass man mit ihnen arbeitet." Es braucht aber Verantwortung und Zeit: "Hört auf sie kaputt zu machen, nur weil ihr euch keine Mühe machen wollt, ihnen zu helfen. Es ist nicht ihre Schuld."

Warum bellen Hunde - und wie kann man das Kläffen abtrainieren?

Für Hunde bedeutet Bellen Kommunikation, dementsprechend werden die markanten Laute immer dann genutzt, wenn sie sich mitteilen wollen. Wie bei Menschen auch, gibt es Hunde, die kommunikativer sind, als andere, die also mehr bellen. Solange es sich noch in einem akzeptablen Rahmen hält und auf Kommando auch wieder aufgehört wird zu bellen, haben die meisten Besitzer*innen auch kein Problem damit. Schwierig wird es allerdings, wenn der Hund unkontrolliert und scheinbar pausenlos bellt.

Grundsätzlich macht es dann als erstes immer Sinn nach der Ursache des Bellens zu suchen - denn teilweise kann an bereits hier eingreifen und dagegen wirken, wie das Portal des Online-Shops "Zooplus" erklärt. Bellt der Hund beispielsweise aus Frust oder Langeweile, sollte man ihn mehr auslaste, damit die überschüssige Energie nicht in lautes Kläffen umgewandelt wird. Längere Spaziergänge, aber auch mentale Stimulation sind hier gute Optionen.

Viele Hunde, vor allem junge Tiere, die noch nicht viel kennen, bellen auch aus Unsicherheit. Hier sollte man als Besitzer*in Souveränität vermitteln und dem Hund vermitteln: "Bellen ist nicht nötig. Mein Mensch hat alles unter Kontrolle!"

Eine weitere Option, die oft vergessen wird, aber glücklicherweise auch selten ist: Der Hund bellt aus chronischen Schmerzen oder anderen Krankheitsbeschwerden. Ein Besuch beim Tierarzt kann klären, ob das Bellen vielleicht physische Ursachen, wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, die zu gesteigerter Ängstlichkeit und Stressanfälligkeit führt, hat.

Überforderte Besitzer*innen sollten auch nicht zögern sich die Unterstützung einer Hundeschule oder von Expert*innen dazu zu holen. Diese kann nicht nur dabei helfen, wenn nicht ersichtlich, was die tatsächliche Ursache des Bellens ist, sondern auch direkt dabei helfen die Probleme anzugehen.

Vorsicht bei "schnellen" Lösungen

Schnelle Lösungen versprechen Gadgets wie Anti-Bell-Halsbänder, die sofort einen bestrafenden Reiz zum Beispiel in Form eines Sprühstoßes abgeben. Kurzfristig funktioniert das zwar, weil der Hund sich erschreckt, aber auf lange Sicht wird so nicht das eigentliche Problem hinter dem Bellen gelöst. Oft verlagert sich dieses dann nur, bellt der Hund beispielsweise aus Unsicherheit, wird er die dann auf andere Art und Weise ausdrücken - die wahrscheinlich ähnlich unproduktiv ist.

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