In diesem Land sind E-Scooter am beliebtesten

Deutlich mehr Unfälle 2022

E-Scooter sind besonders in Städten beliebt - und zwar vor allem in einem Land, wie aktuelle Auswertungen zeigen. Das das Gefährt nicht ganz ungefährlich ist, zeigt die aktuelle Unfallstatistik: Die Zahl der Verletzten und Toten ist in letzter Zeit deutlich gestiegen.

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E-Scooter sind aus deutschen Großstädten kaum noch wegzudenken: Man sieht sie an nahezu jeder Ecke - oder gern auch mal mitten auf dem Fußweg geparkt, weshalb das Gefährt nicht unumstritten ist.

In Deutschland sind E-Roller seit Juni 2019 zugelassen und dürfen auf Radwegen genutzt werden. Wenn kein Radweg vorhanden ist, müssen Gefährte auf die Straße ausweichen. Auf dem Gehweg dürfen sie hingegen nicht genutzt werden. Die Geschwindigkeit der E-Scooter ist in der Regel auf etwa 20 km/h begrenzt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

Die Roller, die von einem Elektromotor angetrieben werden und von verschiedenen Anbietern geliehen werden können, sind vor allem bei vielen jungen Menschen ein immer beliebteres Transportmittel besonders in urbanen Gebieten.

Laut aktuellen Daten der Statista Consumer Insights geben 13 Prozent der in Deutschland befragten Personen an, in den letzten 12 Monaten E-Scooter gefahren zu sein. Mit 15 Prozent noch höher lag der Anteil der E-Scooter-Nutzer in der Schweiz. In Österreich gaben hingegen mit neun Prozent deutlich weniger Menschen an, diese Art der E-Mobilität zu nutzen.

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Weltweit betrachtet, sind die Elektro-Flitzer den Umfragedaten zufolge besonders beliebt in Indien (18 Prozent), China (17 Prozent) und auf der skandinavischen Halbinsel (jeweils 17 Prozent).

In diesen Ländern sind E-Scooter beliebt

Infografik: Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt um 49 Prozent | Statista
Infografik: Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt um 49 Prozent | Statista

Doch die E-Scooter reihen sich gerade in Städten in die ohnehin schon volle Verkehrsinfrastruktur ein - und wie die aktuelle Unfallstatistik zeigt, kommt es mit den beliebten Rollern immer häufiger auch zu - teils schwerwiegenden - Unfällen.

E-Scooter-Unfälle nehmen drastisch zu - das sind die häufigsten Ursachen

Laut Daten des Statistischen Bundesamtes waren 2022 ganze 49 Prozent mehr E-Scooter als im Vorjahr in Unfälle verwickelt. Elf Tote und knapp 8800 Verletzte hat die Polizei bei Unfällen mit E-Scootern im dabei laut ADAC registriert. 2021 waren es noch fünf Todesopfer, so das Statistische Bundesamt. Insgesamt 1.200 Schwerverletzte waren darunter, während 7500 mit leichten Verletzungen davon gekommen sind.

Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum sind in Deutschland rund 470 Personen bei Unfällen mit Fahrrädern umgekommen.

Unfälle mit E-Scootern nehmen zu

Infografik: Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt um 49 Prozent | Statista
Infografik: Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt um 49 Prozent | Statista

Mehr als 80 Prozent der Opfer waren dabei selbst mit dem E-Scooter unterwegs, davon auch zehn der elf Todesopfer. Zu den meisten Unfällen (65 Prozent aller Scooter-Unfälle) kam es in Großstädten mit mindestens 100.000 Einwohnern und Einwohnerinnen - dort werden die Gefährte auch überwiegend genutzt.

Häufigste Unfallursachen

Bei 64 Prozent der E-Scooter Unfälle mit Personenschaden war mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt, in den meisten Fällen war dies ein Autofahrer. Bei gut einem Drittel der Unfälle (36,2 Prozent) gab es laut ADAC hingegen keinen weiteren Beteiligten.

Eine sehr verbreitete Unfallursache ist neben der falschen Fahrbahnbenutzung und dem Fahren auf Gehwegen laut ADAC vor allem der Alkoholkonsum: Während knapp 19 Prozent der Unfälle durch die falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege verursacht wurden, sind knapp 18 Prozent auf Alkohol zurückzuführen. Nicht angepasste Geschwindigkeit war die dritthäufigste Ursache für Unfälle mit E-Scootern.

Unfallopfer sind meistens jung

Die meisten E-Scooter-Unfälle, bei denen eine oder mehrere Personen zu Schaden gekommen sind, gab es laut ADAC in in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (2312) und Bayern (1119), die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern (66) und Thüringen (42). Die Opfer der Unfälle waren dabei größtenteils jünger als 45 Jahre alt(80 Prozent), knapp 40 Prozent waren sogar jünger als 25 Jahre - und nur rund drei Prozent waren älter als 65 Jahre.

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