Johnson-Nachfolge: Neuer britischer Premierminister bis 5. September

Die Amtszeit des britischen Premierministers Boris Johnson endet am 6. September nach einem vom Führungsgremium der Konservativen Partei vereinbarten Zeitplan.

Wer als Nachfolger das Rennen gewonnen hat, wird am Tag zuvor, dem 5., bekanntgegeben.

Es gibt eine ganze Reihe von Kandidaten, bisher 11.

Offizielle Nominierungen beginnen und enden an diesem Dienstag. Die Konservativen haben hohe Hürden für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson errichtet: Die Kandidaten mussten sich die Unterstützung von mindestens 20 ihrer Abgeordnetenkollegen sichern, um auf den Stimmzettel gesetzt zu werden.

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Die Abstimmung beginnt am Mittwoch. Weitere Wahlgänge werden abgehalten, bis nur noch zwei Kandidaten übrig bleiben: Die erste Runde übersteht nur, wer mindestens 30 Stimmen von konservativen Abgeordneten erhält. Üblicherweise fällt in jeder weiteren Runde der Letztplatzierte raus. Das Prozedere wird dann so lange wiederholt, bis nur noch zwei Kandidaten übrig sind.

Unter den Kandidaten sind Rishi Sunak und Sajid Javid, deren Rücktritte von den Posten des Finanz- und Gesundheitsministers Auftakt einer Welle von mehr als 60 Rücktritten im Regierungsapparat gewesen waren. Zuletzt gingen auch Außenministerin Liz Truss und Staatssekretär Rehman Chishti insRennen. Nicht auszuschließen war zudem, dass noch Innenministerin Priti Patel ihre Bewerbung einreicht.

Die Kandidaten im Rennen um Johnsons Nachfolge

Einer Umfrage der Webseite "Conservative Home" zufolge liegenHandelsstaatssekretärin Penny Mordaunt und die Abgeordnete KemiBadenoch in der Gunst der Parteimitglieder vor den prominenteren Kandidatinnen und Kandidaten wie Ex-Finanzminister Rishi Sunak, Chefjustiziarin Suella Braverman und Außenministerin Liz Truss.

Dann entscheiden die Mitglieder der Konservativen Partei an der Basis per Brief, wer von den beiden verbliebenen Kandidaten Johnsons Nachfolge als Tory-Parteichef und damit als Premier antritt.

Boris Johnson hält sich mit Empfehlungen zurück: „Die Aufgabe des Premierministers in dieser Phase ist, die Partei entscheiden zu lassen, wie sie weitermachen will. (...) Laut Verfassung übt der Premierminister in dieser Situation sein Mandat aus und macht damit weiter und das tue ich."

Johnson musste letzte Woche als Parteichef der Konservativen zurücktreten, nach Massenrücktritten von Ministern, die durch eine Reihe von Skandalen um Johnsons persönliches und berufliches Verhalten ausgelöst wurden.

su mit dpa

VIDEO: Die Wetten um Boris Johnsons Nachfolge laufen