Katholische Jugend ist bereit für "Tage der Begegnungen" in Lissabon

Die Hauptattraktion, Papst Franzikus ist noch nicht da, dafür viele junge Pilger:innen aus der ganzen Welt. Eine Million Menschen werden zum 37. Weltjugendtag in Lissabon erwartet, dem größten Ereignis im römisch-katholischen Kalender.

Normalerweise findet das weltweite Treffen alle zwei oder drei Jahre statt, wurde jedoch während Coronapandemie abgesagt. Die letzte Ausgabe fand 2019 in Panama City statt.

"Die Kirche hat ihre Schwächen, aber der Glaube ist viel größer"

"Ich freue mich darauf, Menschen aus der ganzen Welt zu treffen, die den Glauben feiern", sagt eine junge Gläubige aus den USA. "Und einfach zu sehen, wie lebendig die Kirche ist und dass sie so viel größer ist als unsere kleine Ecke in Texas."

Auf die Probleme der katholischen Kirche angesprochen, meint Antonio Ribeiro ein Kirchenvertreter: "Ich denke, die Schönheit und der Reichtum der kirchlichen Werte sind viel wichtiger als ihre Probleme.

Die Kirche hat ihre Schwächen, aber der Glaube ist viel größer. Die Geschwisterlichkeit, die Synodalität, die Gemeinschaft und die Hoffnung, die diese jungen Menschen mitbringen, sind ein viel größerer Schatz als die Schwächen der Kirche."

Ana Brigida/AP Photo
Junge Gläubige mit Regenbogenfahne in Lissabon - Ana Brigida/AP Photo

Bei dem Glaubensfest geht es den Veranstaltern um "Tage der Begegnung" zwischen den Pilger:innenn. Die jungen Menschen haben dort die Möglichkeit, ihren Glauben zu feiern und sich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen. Vor allem die Anwesenheit von Papst Franziskus spielt bei der Veranstaltung eine große Rolle.

Problemthema sexueller Missbrauch

Der 86-jährige Pontifex wird am Mittwoch in der portugiesischen Hauptstadt erwartet, knapp zwei Monate nach einer Bauchoperation und einem zehntägigen Krankenhausaufenthalt. Es ist seine 42. Auslandsreise seit seiner Benennung im Jahr 2013.

Zu den Höhepunkten zählen sein Besuch im Wallfahrtsort Fátima, das Abendgebet am Samstag sowie die Heilige Messe am Sonntag.

Es wird erwartet, dass er auch zu Themen wie Klimawandel, soziale Medien und den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche Stellung nehmen wird.

Der Vatikan hat dies nicht bislang offiziell bestätigt, aber laut der portugiesischen Bischofskonferenz wird der Papst auch privat mit Opfern sexueller Übergriffe von Geistlichen auf Minderjährige zusammentreffen, sechs Monate nach der Veröffentlichung des schockieenden Berichts einer unabhängigen Expertenkommission.

Laut der Untersuchung, die auf Antrag der katholischen Hierarchie durchgeführt wurde, wurden seit 1950 mindestens 4.815 Minderjährige Opfer sexueller Gewalt innerhalb der Kirche.