Lissabon: 2 Tote bei Messerstecherei im muslimischen Zentrum

Nach zwei Toten bei einem Messerattentat in einem ismailitisch-muslimischen Zentrum in Lissabon wird der Hintergrund der Tat untersucht.

Zwei Frauen, beide portugiesische Angestellte, wurden erstochen, mehrere Menschen verletzt. Die Polizei setzte Schusswaffen ein, der Mann liegt im Krankenhaus. Der Täter ist ein afghanischer Flüchtling, der dort als regelmäßiger Besucher Lebensmittelspenden abholte und Portugiesisch lernte.

"Er ist ein relativ junger Mann mit drei kleinen Kindern im Alter von 9, 7 und 4 Jahren. Seine Frau ist in einem Flüchtlingslager in Griechenland gestorben. Er wurde im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit nach Portugal umgesiedelt und bekam den internationalen Schutzstatus".

Jose Luis Carneiro, Portugiesischer Innenminister

Die schiitischen Imami-Ismailiten gehören dem schiitischen Zweig des Islam an; in Portugal leben rund 7.000 ismailitische Muslime.

Portugal hatte jahrzehntelang keine größeren Terroranschläge, religiöse Gewalt gab es fast nicht. Entsprechend ordnet der portugiesische Ministerpräsident die Tat als Einzelfall ein. Die portugiesische Polizei untersucht den Vorfall als möglichen Terrorakt.