Mann wird verhaftet – wegen dem Verbrechen eines anderen

Eigentlich wollte er nur ein paar Chips essen, die er gerade gefunden hatte. Der kleine Snack zwischendurch endete für einen Amerikaner jedoch in Haft – denn die Chipstüten waren zuvor gestohlen worden.

Chips
Chips: Ein leckerer Snack - wenn sie nicht gerade gestohlen wurden. (Symbolbild: Getty)

Die Geschichte aus Memphis im US-Bundesstaat Tennessee ist tatsächlich noch kurioser, als sie im ersten Moment scheint. Also beginnen vor am besten von vorne: Angefangen hat alles mit einem Streit in einem Gemischtwarenladen, der eskalierte, wie ein örtlicher Sender berichtet.

Ins Gefängnis wegen zwei Tüten Chips

Eine Verkäuferin weigerte sich einem Mann Bier zu verkaufen – woraufhin dieser kurzerhand einen ganzen Aufsteller mit rund einhundert Chipstüten entwendete und in sein Auto verfrachtete. Bei der Aktion fielen zwei Tüten herunter und wurden einem anderen Mann schließlich zum Verhängnis. Der 36-jährige Joseph Braswell fand die Chips nämlich und aß sie, wie Polizist*innen später anhand von Krümeln auf seiner Kleidung feststellen konnten.

Nach Sichtung des Videomaterials der Überwachunskamera des Geschäfts kamen die Beamten*innen außerdem zu dem Schluss, dass Braswell bewusst gewesen sein muss, dass es sich bei den Chips um Diebesgut handelt. Aus diesem Grund verhafteten sie den Amerikaner und er musste mehrere Tage hinter Gitter bleiben, bis er auf Kaution wieder auf freien Fuß kam.

War die Strafe zu hart für das Verbrechen?

Einige, so auch Braswells Mutter, sind der Meinung, dass die Verhaftung überzogen gewesen sei: Die zwei Tüten hätten nur einen Gesamtwert von knapp fünf Dollar, umgerechnet etwa 4.75€, außerdem sei er nicht der Haupttäter gewesen, der übrigens immer noch nicht geschnappt werden konnte.

Melanie Jackson, Managerin des Gemischtwarenladens, argumentiert gegenüber dem Sender jedoch, dass es bei diesem Fall ums Prinzip gehe. "Jeden Tag kommen Leute hier rein und klauen etwas, sie denken, das ist okay", so Jackson. Kleine Verbrechen wie dieses hätten dafür gesorgt, dass viele Geschäfte mittlerweile die Gegend verlassen haben – und sie wolle nicht, dass ihr Laden der nächste ist.

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