Menschen feiern vielerorts kürzeste Nacht des Jahres
Stockholm/Warschau/Stonehenge (dpa) - Mit Blumenkränzen, Feuerzeremonien und Sonnenanbetungen ist die kürzeste Nacht des Jahres vielerorts zelebriert worden. Je weiter im Norden, desto stärker ist das zu merken, denn dort wurde es teils überhaupt nicht dunkel in der Nacht.
Für einige Stunden scheint es wie eine schier endlose Dämmerung. Bei der Sommersonnenwende liegt der größte zeitliche Abstand des Jahres zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Viele Länder nutzen dies, um zu feiern.
In Stonehenge versammelten sich Tausende, als die Sonne um 4.52 Uhr (Ortszeit, 5.52 Uhr MESZ) aufging. Erst vor wenigen Tagen war die Welterbestätte von Aktivisten der Organisation Just Stop Oil mit orangefarbenem Pulver besprüht worden, den Angaben zufolge handelte es sich um abwaschbare Farbe aus Maisstärke. Bleibende Schäden gibt es vermutlich nicht. Mit Trommeln, Jubel und Gesang wurde die Sonnenwende erwartet.
Auch in Polen feiern die Menschen die Sommersonnenwende. Die «Noc Kupaly» (Kupala-Nacht) ist ein altslawisches Fest aus heidnischer Zeit, das auf die kürzeste Nacht des Jahres fällt. Mädchen und junge Frauen sammeln Kräuter und flechten Blumenkränze, die sie im Dunkeln ins Wasser gleiten lassen - in der Hoffnung, dass ein junger Mann sie herausfischt
Mittsommer und Sankt Hans
Die Zeit rund um die Sommersonnenwende ist besonders auch in Skandinavien eine festliche Phase. In Schweden wird der sogenannte Mittsommer ausgiebig zelebriert - und das schon seit etwa 2000 Jahren. Aktuell wird das Fest immer am Wochenende zwischen dem 20. und 26. Juni gefeiert. 2024 finden die «Midsommar» daher am 22. Juni statt.
In Dänemark feiern die Menschen den Abend von «Sankt Hans». Das wichtigste Accessoire an Mittsommer ist besonders bei den Skandinaviern: der Blumenkranz. Dieser wird meist aus frischen Blumen zusammengestellt und auf dem Kopf getragen. Gemeinsam wird daraufhin um den Maibaum getanzt und ausgiebig gefeiert.
Der Zeitpunkt der Sommersonnenwende variiert jedes Jahr etwas, da die Erdumlaufbahn und die Länge des Jahres nicht ganz übereinstimmen. Meist fällt die Sommersonnenwende auf den 21. Juni, kann aber auch am 20. oder 22. Juni stattfinden.