Militärblogger Tatarski in Moskau beerdigt - Wagner-Chef Prigoschin unter den Trauergästen

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ist in Moskau der bekannte Militärblogger Wladlen Tatarski beerdigt worden. Einige Hundert Menschen nahmen an dem Begräbnis teil. Unter den Trauergästen war auch der Chef der Söldnergruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin.

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Jewgeni Prigoschin beim Begräbnis von Tatarski in Moskau - AP Photo

Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin hieß, galt als glühender Befürworter des russischen Krieges gegen die Ukraine. Er kritisierte aber auch die Kriegsführung des Verteidigungsministeriums in Moskau. Er war am vergangenen Sonntag bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg, das Progoschin gehört, getötet worden.

Prigoschin, der von St. Petersburg aus seine Geschäfte und auch die Privatarmee Wagner führt, hatte dem Gouverneur von St. Petersburg vorgeworfen, nach dem Attentat auf den kremlnahen Militärblogger untätig geblieben zu sein.

Nach dem tödlichen Anschlag hatten die russischen Behörden eine 26-jährige Frau festgenommen, die dem Blogger eine Statue überreicht haben soll, in der sich ein Sprengsatz befand. Die Frau bestreitet bisher jedoch, von dem Sprengstoff gewusst zu haben und macht keine Angaben über mögliche Hintermänner. Sie wurde wegen Terrorismus angeklagt.

Tatarski alias Fomin hatte als einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands mehr als 500.000 Abonnenten im Online-Dienst Telegram. Der im ostukrainischen Donbass geborene Fomin hatte sich bereits 2014 pro-russischen Separatisten angeschlossen.