Minderheit: Sächsische Verfassung jetzt auch in sorbischer Sprache

Die sächsische Verfassung gibt es nun auch in sorbischer Sprache. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Sorbengesetzes. Heute leben noch etwa 60.000 Sorben vor allem in der Ober- und Niederlausitz, wo sie sich kulturelle Eigenarten bewahrten. (JENS SCHLUETER)
Die sächsische Verfassung gibt es nun auch in sorbischer Sprache. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Sorbengesetzes. Heute leben noch etwa 60.000 Sorben vor allem in der Ober- und Niederlausitz, wo sie sich kulturelle Eigenarten bewahrten. (JENS SCHLUETER)

Die sächsische Verfassung gibt es nun auch in sorbischer Sprache. Der sächsische Landtag und die Landeszentrale für politische Bildung geben unter dem Titel "Wustawa Swobodneho stata Sakskeje" erstmals eine Ausgabe der Verfassung des Freistaats in deutscher und sorbischer Sprache heraus, wie der Landtag in Dresden am Freitag mitteilte. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Sorbengesetzes.

Das 1999 in Kraft getretene Sorbengesetz regelt unter anderem das Recht auf Schutz von Sprache und Kultur der Minderheit, die Verwendung der sorbischen Flagge und Hymne sowie den Gebrauch der sorbischen Sprache in der Öffentlichkeit.

Die Sorben sprechen eine slawische Sprache, die mit dem Polnischen, Tschechischen und Slowakischen verwandt ist. Sie kamen vor rund 1500 Jahren in das Gebiet zwischen Ostsee und Erzgebirge. Heute leben noch etwa 60.000 Sorben in Sachsen und Brandenburg, vor allem in der Ober- und Niederlausitz, wo sie sich kulturelle Eigenarten bewahrten.

Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) erklärte, die sorbische Ausgabe der Landesverfassung trage dazu bei, "die sorbische Sprache zu bewahren und ihren Gebrauch in Sachsen zu fördern". Die Minderheit bereichere mit ihren Traditionen, Liedern und Bräuchen sowie ihrer Religion den gesamten Freistaat.

hex/cfm