Mysteriöse Kunstdiebstahlserie: Deutscher Direktor des British Museum tritt ab

Der deutsche Direktor des berühmten British Museum in London, Hartwig Fischer, ist nach dem Bekanntwerden einer jahrelangen Serie von Kunst-Diebstählen in dem Haus von seinem Amt zurückgetreten.

Fischer übernahm damit die Verantwortung für Nachlässigkeiten im Umgang mit dem Verlust von rund tausend Objekten, die im Laufe mehrerer Jahre verschwanden und teilweise offenbar auf Internetplattformen angeboten wurden. Gegen einen früheren Mitarbeiter des Museums wurden rechtliche Schritte eingeleitet. Zu den erbeuteten Gegenständen gehören Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas. Teilweise stammen die Objekte aus dem 15. Jahrhundert vor Christus.

Die Verantwortung für dieses Versagen müsse letztlich beim Direktor liegen, sagte der 61-Jährige, der seine Tätigkeit ursprünglich im nächsten Jahre beenden wollte. Der Aufsichtsrat der urbritischen Institution nahm Fischers Rücktrittsgesuch an. Vorsitzender des Gremiums ist der frühere britische Finanzminister George Osborne.

Das British Museum ist eines der bedeutendsten weltweit und beherbergt einige wichtige Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien.

Der 61-jährige Fischer hat vor seinem Posten im British Museum bedeutende deutsche Museen geleitet. Er war von 2006 an Direktor des Museums Folkwang in Essen. Im Jahr 2012 wurde er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, bevor es ihn an die Themse zog.