Port-au-Prince: Polizisten verbrennen Autoreifen

Wegen tödlicher Angriffe auf Sicherheitskräfte durch gewaltsame Gang-Mitglieder in Haiti haben in der Hauptstadt Port-au-Prince Polizisten protestiert., auch sie gewaltsam. So richteten sie unter anderem am internationalen Flughafen und an der Residenz des Regierungschefs Ariel Henry Schäden an. Zudem setzten sie Reifen in Brand und blockierten so Straßen.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet unter einer äußerst schlechten Sicherheits-, Versorgungs- und Gesundheitslage. Banden kontrollieren große Teile des Großraums von Port-au-Prince und kämpfen mit brutalen Mitteln um Territorium. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz unter noch immer ungeklärten Umständen ermordet.

Wahlen wurden seitdem keine abgehalten. Die Interimsregierung bat die UN im Oktober um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe. Die USA und Kanada schickten gepanzerte Fahrzeuge, ausländischen Truppen wurden bisher jedoch nicht nach Haiti entsandt.

Am Mittwoch attackierten Medienberichten zufolge mutmaßliche Bandenmitglieder im Nordwesten des Karibikstaates Polizisten und töteten sechs von ihnen. Weitere Fälle von Gewalt gegen Polizisten in Haiti waren in den Tagen zuvor gemeldet worden. Polizeichef Frantz Elbé erklärte, die Polizei sei in höchster Alarmbereitschaft. Alle Beamten seien an ihre Dienststellen beordert worden.

Die UN-Vertretung in Haiti schrieb am Donnerstag auf Twitter, sie verurteile aufs Schärfste "die gezielten und vorsätzlichen Angriffe bewaffneter Banden auf Polizeibeamte in Ausübung ihres Dienstes, die in den letzten Tagen bedauerlicherweise zum Tod einer großen Anzahl von Polizisten geführt haben".