"Man muss nur den Hahn aufdrehen": Putin bietet EU Gaslieferungen an

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft erklärt, russisches Gas durch den noch betriebsfähigen Strang der NordStream 2 Pipeline nach Europa zu liefern.

Nun sei die Europäische Union am Zug, so Putin in seiner Rede vor der diesjährigen russischen Energiewoche in Moskau am Mittwoch.

Für die jüngsten Anschläge, die drei von vier russischen Pipelines in der Ostsee außer Betrieb gesetzt haben, machte er die USA verantwortlich:

"Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Akt internationalen Terrorismus handelt, undzwar zu dem Zweck, die Energieversorgung des gesamten Kontinents zu schädigen. Die Logik ist zynisch - zerstören, billige Energiequellen blockieren und Millionen Menschen und industrielle Verbraucher um Gas, Wärme, Strom und andere Resourcen zu bringen, und sie dazu zu zwingen all das zu einem höheren Preis zu kaufen."

Putin zufolge sind die USA die einzigen Nutznießer des Pipelineausfalls, weil nun amerikanische Unternehmen ihr Gas an Europa verkaufen können.

Washington hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.

Mehrere europäische Regierungen haben die Pipelineexplosionen als Sabotageakt bezeichnet, aber keinen Schuldigen benannt.

Diese und weitere Sabotageakte haben den Anstrengungen der EU, die steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen geschadet.

Bei ihrem Treffen in Prag diskutieren die EU-Energieminister am Mittwoch mögliche Schritte, um die Energiepreise zu stabilisieren, die dann von den Staats- und Regierungschefs in der kommenden Woche beschlossen werden könnten.