Soforthilfe für den Winter: Geberkonferenz für die Ukraine startet in Paris

Auf einer internationalen Geberkonferenz an diesem Dienstag in Paris soll Soforthilfe für die Ukraine in diesem Winter mobilisiert werden. Auf dem Treffen mit Vertretern von rund 70 Staaten, internationalen Organisationen sowie der Europäischen Union geht es um die Instandsetzung der durch den russischen Angriffskrieg zerstörten Infrastruktur, allen voran der Strom- und Wärmeversorgung.

Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal hatte am Montag das Ausmaß der Schäden am Stromnetz mit einer Milliarde Dollar beziffert.

Ukraine braucht zusätzliche zwei Milliarden Kubikmetern Gas

Vor dem Beginn der Pariser Konferenz appellierte der ukrainische Präsident Selenskyj mit eindringlichen Worten an die G7-Staaten: "Ich bitte Sie dringend, die Hilfe für die Ukraine in der Gasfrage zu erhöhen. Der Terrorismus gegen unsere Kraftwerke hat dazu geführt, dass wir mehr Gas verbrauchen als vorgesehen.

Und deshalb brauchen wir in diesem Winter zusätzliche Unterstützung. Wir sprechen von einem Volumen von etwa zwei Milliarden Kubikmetern Gas, das zusätzlich gekauft werden muss."

Die G7-Staaten sicherten der Ukraine ihre weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zu, wie Bundeskanzler Olaf Scholz nach einer Schaltkonferenz mit den anderen Staats- und Regierungschefs und dem ukrainischen Präsidenten erklärte.

Der Wiederaufbau der Ukraine wird eine Menschheitsaufgabe

"Der Wiederaufbau der Ukraine wird eine Menschheitsaufgabe, vergleichbar vielleicht mit dem Marshallplan nach dem zweiten Weltkrieg."

Die Initiative zu der Konferenz ging von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. Zu dem Treffen werden auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet.

Im Anschluss an die internationale Konferenz sollen auf einem separaten Treffen die Weichen für eine Beteiligung der französischen Wirtschaft am Wiederaufbau der Ukraine gestellt werden. Dazu werden rund 500 französische Unternehmen erwartet.

Derweil müssen die Ukrainer:innen weiterhin mit Stromausfällen leben, da Russland unerbittlich kritische Infrastrukturen beschießt.

Am vergangenen Wochenende griff die russische Armee das Stromnetz der Hafenstadt Odessa mit iranischen Kampfdrohnen an. Hunderttausende sitzen seitdem im Dunkeln.

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