Morgen ist Europawahl: Hier sind die letzten Umfragen – sie versprechen ein spannendes Rennen zwischen drei Parteien

Am 9. Juni ist Europawahl. Die letzten Umfragen versprechen Spannung. - Copyright: Eibner-Pressefoto/Franz Feiner
Am 9. Juni ist Europawahl. Die letzten Umfragen versprechen Spannung. - Copyright: Eibner-Pressefoto/Franz Feiner

Am Sonntag beginnt das Superwahljahr 2024 mit der Wahl zum Europäischen Parlament. Die Wahl verspricht Spannung, denn in die Umfragen zur Europawahl in Deutschland war zuletzt noch Bewegung gekommen. Bei der Sonntagsfrage liegt die Union zwar unverändert klar vorn. Dahinter aber hat die AfD in den vergangenen Wochen an Zustimmung verloren. Grüne und SPD konnten zur AfD aufschließen.

Die letzte aktuelle Umfrage stammt von der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF. Darin liegt die Union mit 30 Prozent klar vor. Dahinter folgen mit SPD, Grünen und AfD gleich drei Parteien gleichauf mit 14 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann auf Anhieb mit mehr als sechs Prozent der Stimmen rechnen.

Die folgende Tabelle zeigt die jeweils aktuellsten Umfragewerte der Insitute für die Sonntagsfrage „Was würden Sie wählen, wenn schon an diesem Sonntag Europawahl wäre".

Auffällig ist dabei, dass die AfD in fünf der sechs Umfragen zwischen 14 und 16 Prozent etwa gleichauf mit SPD und Grünen liegt. Eine Ausnahme bildet die Umfrage von YouGov, in der die AFD auf 20 Prozent kommt. Die YouGov-Umfrage wurde am 24. Mai veröffentlicht. Befragt wurden die Wahlberechtigten allerdings schon Anfang Mai, bevor die AfD ihre umstrittenen Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah und Petr Bystron aus dem Wahlkampf zurückziehen musste.

Bei der Europawahl gilt keine Fünf-Prozent-Hürde. Auch FDP, Linke und Freie Wähler würden mit ihren Werten zwischen drei und fünf Prozent in das Europäische Parlament in Straßburg einziehen. Das gleiche gilt für eine Reihe noch kleinerer Parteien.

Zur Europawahl liegen Umfragen von sechs Instituten vor: Insa, Forsa und Ipsos, Infratest, der Forschungsgruppe Wahlen und YouGov. Für die folgende Grafik haben wir daraus in jeder Woche den Mittelwert der jeweils aktuellsten Umfrage der Institute gebildet. Die Union liegt klar vorn. Dahinter folgen SPD, Grüne und AfD mit ähnlichen Werten sowie das BSW.

Europawahl eröffnet Superwahljahr 2024

Die Europawahl macht den Auftakt zum Superwahljahr 2024. Am 1. September folgen die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, am 22. September in Brandenburg. Bei den Umfragen zu den Landtagswahlen liegt die AfD in allen drei ostdeutschen Bundesländern vorn. Sie hat auch dort an Zustimmung verloren und ihr Vorsprung schmilzt.

Alle Umfragen und Trends zu den drei Landtagswahlen findet ihr in diesem Artikel:

Seit ihrem Hoch um den Jahreswechsel verlor die AfD auch in den Umfragen zur Bundestagswahl. Als Gründe nennen Meinungsforscher Forderungen aus der AfD, Millionen Menschen mit ausländischer Herkunft aus Deutschland zu vertreiben. Die dadurch ausgelösten zahlreichen Kundgebungen gegen Extremismus und für die Demokratie stärkten die Mitte gegen extreme Parteien wie die AfD.

Zudem habe die neue Wagenknecht-Partei BSW der AfD Stimmen gekostet. Das BSW bemüht sich wie die AfD bevorzugt im Osten um Wähler, die mit den etablierten Parteien unzufrieden sind. Aus der AfD sind zudem zahlreiche Spitzenpolitiker in Affären verwickelt. Der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron muss sich gegen Vorwürfe verteidigen, er habe Geld von einem russischen Netzwerk angenommen. Bystron kandidiert für AfD auf Listenplatz zwei für die Europawahl.

Der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah, musste sich sogar aus Wahlkampf und Parteivorstand zurückziehen. Er verursachte mit beschwichtigenden Äußerungen zur Nazi-Organisation SS den Ausschluss der AfD aus der rechten ID-Fraktion im Europaparlament. Ein Mitarbeiter Krahs steht unter dem Verdacht der Spionage für China.

Alle Umfragen zur Sonntagsfrage zur Bundestagswahl findet Ihr in diesem Artikel.