"Er hat sich selbst in diese völlig unnötige Situation gebracht"

Wann kann Manuel Neuer wieder zwischen den Pfosten stehen? Diese Frage beschäftigt seit Wochen den Bayern-Kosmos. Fest steht bislang nur, dass der Stammkeeper des FC Bayern am Samstag beim ersten Pflichtspiel im Supercup gegen RB Leipzig nicht auflaufen kann und auch in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung steht.

Der Genesungsprozess nach seinem Unterschenkelbruch zieht sich weiter in die Länge. Wie die Bayern am Montag mitteilten, wurde Ende Juli eine Metallentfernung am rechten Wadenbein von Neuer durchgeführt.

Nicht der erste Eingriff seit der Operation im Dezember. Schon kurz nach der Meisterfeier im Mai soll, wie die Abendzeitung unlängst berichtete, eine Schraube aus dem lädierten rechten Bein entfernt worden sein.

Matthäus kritisiert Rätselraten um Neuer

Das Rätselraten um den Gesundheitszustand von Neuer wird auch von Bayern-Legende Lothar Matthäus kritisch beäugt. „Dadurch, dass sich weder der FC Bayern noch der Spieler selbst zur Trainingspause äußert, gibt es Gerüchte um Manuel Neuer“, sagte der deutsche Rekord-Nationalspieler der Sport Bild.

„Man könnte ja einfach erklären, dass es ein Rückschlag ist, danach aber die Arbeit am Comeback weitergeht“, fügte der 62-Jährige hinzu. „So lässt man Raum für Spekulationen.“

Aus dem Ziel, rund um den Saisonstart wieder spielfit zu sein, wird definitiv nichts. Aktuell ist nicht einmal an eine Rückkehr ins Mannschaftstraining zu denken. Die Bild schreibt sogar, dass sich die Reha noch einige Monate hinziehen und Neuer erst 2024 zurückkehren könnte.

„Hat sich selbst in diese Situation gebracht“

„Neuer hat sich selbst in diese völlig unnötige Situation gebracht“, betonte Matthäus. „Wir hoffen alle, dass er zurückkehrt. Es ist ein weiter Weg, aber wenn es ihm gelingt, kann er nach wie vor einer der besten Torhüter der Welt sein.“

Nach den Abgängen von Yann Sommer und Alexander Nübel steht mit Sven Ulreich nur noch ein einsatzfähiger Keeper im Profi-Kader der Bayern, die unbedingt auf der Torhüterposition nachlegen wollen.

De Gea, Kepa oder Bono?

Am Mittwoch enthüllte SPORT1, dass sich Bayern bei der Torwart-Suche mit Kepa Arrizabalaga vom FC Chelsea beschäftigt. Auch Sevillas Keeper Yassine Bounou, besser bekannt als „Bono“, steht auf dem Zettel des deutschen Meisters.

Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann rät dem Rekordmeister dagegen zu einer Verpflichtung des derzeit vereinslosen David de Gea, womit sich auch Matthäus anfreunden kann. „Ich würde als FC Bayern auf de Gea gehen. Und an de Geas Stelle zu den Bayern“, sagte Matthäus. Der 32 Jahre alte Spanier hatte von 2011 bis 2023 bei Manchester United zwischen den Pfosten gestanden, aber keinen neuen Vertrag mehr erhalten.

„Mit ihm hätten die Bayern einen Top-Mann als Neuer-Ersatz, der sogar dauerhaft Nummer 1 sein könnte, wenn Neuer – was wir alle nicht hoffen – nicht mehr zurückkommen sollte“, erklärte Matthäus: „De Gea ist im besten Torwartalter und hat seine Klasse bei Manchester United unter Beweis gestellt.“