Chinesisches Favoritensterben in Frankfurt

Chinesisches Favoritensterben in Frankfurt
Chinesisches Favoritensterben in Frankfurt

Mit den deutschen Tischtennis-Assen um Altmeister Timo Boll als Zaungästen hat sich beim WTT-Champions in Frankfurt das Favoritensterben der chinesischen Spieler bis ins Finale fortgesetzt. Olympiasieger Ma Long musste sich im Endspiel des 500.000-Dollar-Events als viertes und letztes Ass aus Chinas kompletten Top-Quartett dem Taiwaner Lin Yun-Ju mit 1:4 geschlagen geben.

Der Weltranglistenzwölfte und Teamkollege von Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov beim Ex-Bundeslisten TTC Neu-Ulm hatte bereits im Halbfinale den chinesischen Weltranglistenzweiten Wang Chuqin mit 4:2 aus dem Wettbewerb geworfen. Ex-Weltmeister Ma als Nummer drei der Welt hatte in der Vorschlussrunde Frankreichs erst 17 Jahre altes „Wunderkind“ Felix Lebrun durch ein 4:1 wie zuvor Ovtcharov beim 3:0-Erfolg im Viertelfinale keine Chance gelassen.

Im Frauen-Wettbewerb feierte China durch Doppel-Weltmeisterin Wang Yidi immerhin einen Titelgewinn. Als nominelle Außenseiterin unter den "Top 4" aus dem Reich der Mitte siegte die Weltranglistenfünfte gegen die zwei Positionen höher notierte Ex-Weltmeisterin Wang Manyu überraschend deutlich 4:0. Auf dem Weg zu ihrem Turniersieg hatte Wang Yidi im Semifinale gegen die Weltranglistenerste und amtierende WM-Titelträgerin Sun Yingsha mit 4:2 die Oberhand behalten.

Für die Gastgeber war das erste Tischtennis-Großereignis in Deutschland seit den unmittelbar vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie ausgetragenen German Open in Magdeburg durch Ovtcharovs misslungene Revanche für das verlorene Olympia-Halbfinale von 2021 gegen Ma ohne die erhoffte Medaille beendet gewesen.

Bei den Frauen war für die EM-Zweite Nina Mittelham (Berlin) und die deutsche Meisterin Sabine Winter (Dachau) als beste Spielerinnen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) im Achtelfinale Endstation gewesen.

Für November 2024 bestätigte der DTTB bereits die erneute Austragung des Turniers an gleicher Stelle. Danach hofft der Verband auf die Ausrichtung eines Grand-Smash-Wettbewerbs aus der höchsten Turnierkategorie im internationalen Tischtennis nach Olympia und Weltmeisterschaften.