"Geht zum Psychiater!": Wolff wütend wegen anonymer Mail

Toto Wolff wehrt sich gegen die anonymen Anschuldigungen (Chris Graythen)
Toto Wolff wehrt sich gegen die anonymen Anschuldigungen (Chris Graythen)

Toto Wolff war in Rage, diese Mail hatte den Mercedes-Teamchef aufgewühlt. In einem anonymen Schreiben, das an sämtliche Größen der Formel 1 sowie den Automobil-Weltverband FIA ging, hatte ein Unbekannter behauptet, Mercedes würde den Wagen von Lewis Hamilton manipulieren, weil dieser in der kommenden Saison für Ferrari fährt. Wolff wies dies entschieden zurück und kündigte rechtliche Schritte an.

"Wir haben die Polizei gebeten, die Sache zu untersuchen und die IP-Adresse zu ermitteln", sagte Wolff im Vorfeld des Großen Preises von Spanien und schloss kategorisch aus, dass die Mail von einem Mercedes-Mitarbeiter stammen könnte: "Online-Missbrauch auf diese Weise muss aufhören, die Leute können sich nicht hinter ihren Handys verstecken und Fahrer auf diese Weise beschimpfen. Diese Irren, all diese verrückten Leute da draußen – geht zum Psychiater."

Die britische Nachrichtenagentur Press Association hatte über das Schreiben berichtet, das den Betreff "Ein potenzielles Todesurteil für Lewis (a potential death warrant for Lewis") getragen haben soll. Dort wird insbesondere Wolff in den Fokus gerückt. Der Österreicher wird als "rachsüchtig" beschrieben, da er nicht akzeptieren könne, dass Hamilton das Team verlässt.

Wolff wollte dies nicht so stehen lassen. "Wir wollen erfolgreich sein mit dem legendärsten Fahrer, den wir je hatten", sagte er: "Es war ein Privileg, mit Lewis zu arbeiten, er ist eine unglaubliche Persönlichkeit."

Dass Hamilton künftig für Ferrari fährt, sei für alle Beteiligten in Ordnung. "Wir respektieren die Gründe für seinen Wechsel zu Ferrari vollkommen, es gibt keine schlechten Gefühle", sagte Wolff: "Jeder Kommentar von außen über das Team ist also falsch. Es gibt immer eine Grenze, und die Scherze hören auf, wir werden das weiter verfolgen."

Wolff bezeichnete "Leute, die andere auf diese Weise schikanieren" als "Feiglinge". Dies sei "eine der negativen Seiten von Social Media". Hamilton und er seien "befreundet", berichtete der Österreicher: "Wir vertrauen einander und wollen es auf dem Höhepunkt beenden."

Auch Hamiltons künftiger Chef Frederic Vasseur stimmte zu. "Wie man sich vorstellen kann, dass 1500 Leute, die Tag und Nacht arbeiten, eines ihrer Autos beschädigen könnten?", sagte der Teamchef: "Wir alle kämpfen um die Konstrukteursmeisterschaft. Wie man sich vorstellen kann, dass es in Ordnung wäre, wenn sie über Lewis sagen würden, dass sie mit ihm keine Punkte holen wollen, ist völlig irrational."