Mit Selbstgesprächen zum Sieg: Clemens hält dem Druck stand

Mit Selbstgesprächen zum Sieg: Clemens hält dem Druck stand
Mit Selbstgesprächen zum Sieg: Clemens hält dem Druck stand

Gabriel Clemens pustete kurz kräftig durch, dann suchte er die Nähe zu seiner Freundin Lisa. In den Armen seiner Lebensgefährtin musste der Saarländer erstmal runterkommen, die Erwartungshaltung war schließlich immens gewesen. Dem Druck hielt der WM-Halbfinalist der letzten Ausgabe bei seiner Rückkehr auf die größte Darts-Bühne der Welt aber stand - auch dank eines kleinen Kniffs.

Wer den "German Giant" während seines 3:1-Siegs in der zweiten Runde über Außenseiter Man Lok Leung aus Hongkong beobachtete, dem fiel sicherlich ein Detail auf: Clemens führte ungewöhnlich oft Selbstgespräche. "Ich rede viel mit mir selbst auf der Bühne. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, habe ich das gerade bei den großen Turnieren zu wenig gemacht", erklärte der 40-Jährige bei Sport1.

Die neue Angewohnheit half Clemens offenbar vor allem in den wichtigen Momenten. Denn "Gaga" zeigte nicht seine beste Leistung, spielte "nur" knapp 90 Punkte im Schnitt, als es aber darauf ankam, war er zur Stelle. Die Partie sei "eher durchwachsen" gewesen, sagte Clemens: "In den ersten beiden Sätzen waren die hohen Checks Gold wert."

Nach Weihnachten trifft Clemens in Runde drei nun auf den an Position elf gesetzten Engländer Dave Chisnall. Mit seinem 15. WM-Match wird der frühere Industriemechaniker dann zum alleinigen deutschen Rekordspieler beim wichtigsten Turnier des Jahres. Mit seiner Auftaktpartie war er mit Max Hopp gleichgezogen.

Doch vorher stehen erstmal die Feiertage an, schon am Freitag verließ Clemens London wieder gen Heimat. Zwischen Weihnachtsessen und Geschenken wird sich der Weltranglisten-22. aber trotzdem gewissenhaft auf das Duell mit Chisnall vorbereiten. „Hoffentlich werde ich das gewinnen“, sagte Clemens in seiner gewohnt ruhigen Art.