Tod einer besonderen Tennis-Legende

Tod einer besonderen Tennis-Legende
Tod einer besonderen Tennis-Legende

Heavy Metal lag in Torben Ulrichs Genen. Man sieht es an den Bildern seiner Tennis-Karriere, in der er am Ende mit langer Matte und Zottelbart auf dem Court stand.

In der Heimat Dänemark war er viele Jahre lang ein Fixstern, stand laut Berichten in über 100 Davis-Cup-Matches auf dem Platz, soll 1977 mit 48 Jahren angeblich auch der älteste Spieler gewesen sein, der je in dem Traditionswettbewerb noch aktiv war.

Zwischen den späten Vierzigern und Siebzigern gewann Ulrich mehrere Turniere, war Stammgast bei den heutigen Grand-Slam-Konkurrenzen und später Nummer 1 der Seniorentour. Als „alterslosen Guru der Tennis-Tour“ umschrieb ihn einst ein Magazin-Cover.

Die Tennis-Karriere von Torben Ulrich - der nun im Alter von 95 Jahren gestorben ist - war aber nur eines von vielen Kapiteln eines besonderen Lebens. Torben Ulrich ist auch in Erinnerung geblieben als Autor, Künstler, Filmemacher und Musiker - und als Vater eines noch berühmteren Musik-Stars: Lars Ulrich, Drummer von Metallica.

Torben Ulrich war Tennis-Größe und anerkannter Autor und Künstler

Parallel zu seiner Tennis-Karriere - die Profi-Bedingungen von heute waren zu seiner aktiven Zeit noch fern - hatte der in Frederiksburg geborene Torben Ulrich bei der Nachrichtenagentur Reuters auch eine Laufbahn als Journalist begonnen. Er wurde Autor bei diversen Musikmagazinen - Schwerpunkt: moderner Jazz - und schrieb auch über Film, Sport und Kultur.

Ulrich gewann als Autor breites Renommee, eine Sammlung seiner Artikel wurde 2003 sogar in Buchform veröffentlicht, weitere Bücher mit poetischen Texten folgten. Er war zudem auch ein anerkannter Jazzklarinettist, Künstler und verwirklichte sich auch in diversen Film- und Bühnenprojekten. Den Guru-Look pflegte er bis ins hohe Alter.

Der berühmte Sohn Lars Ulrich würdigte den verstorbenen Vater nun bei Instagram mit einer Bildergalerie aus dem bewegten Leben seines Vaters - und einem persönlichen Nachruf: „95 Jahre der Abenteuer, einzigartigen Erfahrungen, Neugier, Erweiterung von Grenzen, Herausforderung des Status Quo, Tennis, Musik, Kunst ... und ein großes Bisschen dänischer Gegenkultur. Unendlicher Dank. Ich liebe dich, Dad.“