Verstappen beschimpft Fahrer-Kollege

Nach Platz drei im Qualifying startet Max Verstappen den GP von Las Vegas (am Sonntag ab 7 Uhr im LIVETICKER) nach der (unverständlichen) Rückversetzung von Carlos Sainz von Platz zwei neben Charles Leclerc.

Sein erstes Duell im Sprint zu Kurve eins hat sich der Red Bull-Star allerdings schon im ersten Abschnitt des Qualifyings am Freitagabend (Ortszeit) geliefert.

Nachdem Alpine-Pilot Esteban Ocon den Champion da in der Aufwärmrunde auf dem Strip überholt hat, erteilte ihm der Weltmeister eine Lektion. Verstappen bremste den Franzosen Ende Start-Ziel aus und zerstörte so die Runde seines Rivalen, der am Ende nur 17. wurde.

„Das ist ein Witz, ehrlich“, funkte Ocon erbost. „Verstappen fährt in Kurve eins wie ein Verrückter.“ Der Niederländer konterte an seinem eigenen Boxenfunk: „Was ein dummer Idiot!“

Später bei den TV-Interviews zuckte Verstappen mit den Schultern: „Keine Ahnung, was er da versucht hat.“

Formel 1: Ocon und Verstappen sind erbitterte Rivalen

Red Bull-Chefberater Helmut Marko kann über den Kleinkrieg seines Superstars nur schmunzeln. „Die beiden sind keine Freunde, das stammt schon aus der Go-Kart-Zeit.“

Mehr noch: Auch in der Formel 3 waren beide erbitterte Rivalen. Ocon holte den Titel damals vor Verstappen. Marko weiter: „Ich erinnere auch an das Rennen in Brasilien, wo Ocon bei einer Überrundung mit Max kollidiert ist.“

Stimmt! 2018 kam es vor der FIA-Waage sogar zu einem Gerangel zwischen den beiden, in dem Verstappen Ocon mehrfach schubste.

„Ich sage mal, das heute war ein sportliches Missverständnis“, versucht Marko die Wogen nach dem Vegas-Qualifying zu glätten.

Verstappen teilt erneut gegen Las Vegas aus

Doch Verstappen ist das ganze Wochenende schon on fire. Auch nach dem Zeittraining hielt er sich mit Kritik am Showspektakel in Las Vegas nicht zurück.

In der Pressekonferenz polterte er: „Monaco ist Champions League, das hier ist Nationalliga.“

Dann hielt der dreimalige Weltmeister ein Plädoyer für klassische Rennstrecken: „Als ich ein kleines Kind war, ging es mir um die Emotionen des Sports, in die ich mich verliebt habe, und nicht um die Show des Sports drum herum. Wenn man nach Spa, Monza und so weiter fährt, gibt es viele Emotionen und Leidenschaft. Die Fans dort zu sehen, ist unglaublich. Wenn ich dort ins Auto steige, bin ich Feuer und Flamme.“

Red-Bull-Star kann F1-Rennen in Vegas wenig abgewinnen

In Las Vegas ist das ganz offensichtlich anders.

Der Grund: „Die meisten kommen hier nur, um eine Party zu feiern, etwas zu trinken, einen DJ zu sehen. Das kann ich überall auf der Welt tun. Ich kann nach Ibiza gehen und mich volllaufen lassen und eine gute Zeit haben. Aber hier? Die Leute kommen und werden zu Fans von was? Sie wollen vielleicht ihren Lieblingskünstler sehen und ein paar Drinks mit ihren Kumpels nehmen und eine verrückte Nacht erleben. Aber sie verstehen nicht wirklich, was wir tun und was wir aufs Spiel setzen, um zu performen. Ich liebe Vegas, aber nicht, um in einem F1-Auto zu fahren.“

Damit erneuerte er seine Kritik von zu viel Show und zu wenig Sport beim Rennen in Nevada. Nach der Eröffnungsgala hatte er sich bereits beschwert: „Ich fühle mich wie ein Clown.“

Verstappen und Vegas - ob das noch eine Formel-1-Freundschaft wird?