Wird dieser Vertrag den Giants zum Verhängnis?

Daniel Jones steht aktuell in der Kritik. Nachdem der Quarterback der New York Giants im vergangenen März einen hoch dotierten 160-Millionen-Vertrag unterschrieben hat, waren die Erwartungen vor der aktuellen NFL-Saison groß.

Doch nach vier Spielen haben die Giants eine Bilanz von nur einem Sieg und drei Niederlagen. Schon früh in der Saison stehen alle Beteiligten in New York mit dem Rücken zur Wand.

Jones liegt häufig am Boden

Für QB Jones ist es bislang eine NFL-Saison zum Vergessen: Seinen zwei Touchdown-Pässen stehen sechs Interceptions gegenüber. Mit seinem Quarterback-Rating von 37,0 liegt er ligaweit gar nur auf Platz 27. Damit hat sich sein Vorjahreswert von 62,9 fast halbiert.

Erst in der Nacht zu Dienstag hat New York sein drittes Saisonspiel verloren. Vor heimischer Kulisse verlor die Mannschaft von Head Coach Brian Daboll mit 3:24 gegen die Seattle Seahawks.

Der QB ging nach der Niederlage mit seiner eigenen Leistung hart ins Gesicht. Er brachte zwar 27 seiner 34 Pässe an, doch hinzukamen zwei Interceptions.

Playoff-Wahrscheinlichkeit ist sehr gering

Eine davon war besonders teuer für die Giants, denn Seahawks-Rookie-Cornerback Devon Witherspoon trug den Ball zum Touchdown. „Das kann ich mir dort nicht leisten“, gestand Jones, der während des Spielzugs das Gefühl hatte, dass die Covarage seiner O-Line zu schwach war und er daraufhin versucht hat, einen Mitspieler in der Endzone zu finden.

„Das war offensichtlich eine schreckliche Entscheidung und ein schrecklicher Fehler“, sagte der 26-Jährige selbstkritisch. Er fügte noch hinzu: „Offensichtlich habe ich nicht gut gespielt, das war inakzeptabel und ich habe die Mannschaft im Stich gelassen. Ich weiß, dass ich besser spielen muss und ich werde so hart wie möglich arbeiten, um es richtig zu machen.“

Auch sein Coach sah während der Partie nicht glücklich darüber aus, wie sein Quarterback gespielt hat. Nachdem Daboll Anfang des vierten Viertels beim Rückstand von 3:21 mit Jones sprach, warf er anschließend sichtlich frustriert ein Tablet weg.

Jones unterschreibt 195-Millionen-Vertrag

Nach der dritten Niederlage im vierten Spiel sind die Giants in ihrer Division mit den Titelanwärtern Philadelphia Eagles und Dallas Cowboys sowie den Washington Commanders Letzter.

Nachdem es Jones und Co. in der vergangenen Saison nach sechs Jahren Flaute wieder in die Playoffs geschafft und sogar die Wildcard-Runde überstanden haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die diesjährige Postseason wieder ohne NYG stattfinden wird. Ihre Playoff-Wahrscheinlichkeit liegt laut PlayoffStatus nur noch bei 18 Prozent - die fünftgeringste der gesamten Liga.

Die Kritik an Jones reißt dabei nicht ab. Der sechste Pick des 2019er Drafts spielte nie wie ein Top-QB, ehe ihm vergangenen Jahr der Durchbruch gelang und in der Wildcard-Runde die Minnesota Vikings schlug. Jones wurde im Anschluss wie ein Held gefeiert, auch wenn danach gegen den späteren Super-Bowl-Teilnehmer Philadelphia Schluss war.

Steht Jones bei den Giants schon vor dem Aus?

Nach der Saison lief Jones‘ Vertrag aus und die Giants gaben ihrem Quarterback einen hoch dotierten Vertrag: 160 Millionen Dollar bekommt der 26-Jährige in den nächsten vier Jahren garantiert. Hinzu kommen noch 35 Millionen an Boni.

In der aktuellen Saison bekommt Jones 46 Millionen Dollar von den Giants überwiesen und ist damit der viertbestbezahlteste Quarterback der NFL - ein Summe, die angesichts der Leistung zu massiver Kritik führt.

Damit haben sich die Verantwortlichen selbst Handschellen angelegt, sollte ihr Superstar nicht wieder in die Form des Vorjahres finden. Für ein Trade dürfte das Interesse an dem fehleranfälligen Jones fehlen und eine Entlassung würde für massives Dead Cap sorgen, was für Einschränkungen in der Kaderplanung sorgt.

Der frühestmögliche Zeitpunkt einer Entlassung wäre erst im Frühjahr 2025. Dann müssten die Giants „nur“ 22,1 Millionen Dollar an Gehaltvolumen schlucken, dass sie nicht für andere Spieler nutzen können.

Ersetzen die Giants Jones im Draft?

Die aktuelle Schwächephase könnte aber auch etwas positives für die Franchise haben. Durch ihre schlechte Bilanz könnten sie im kommenden Draft einen frühen Pick haben.

Ein solche Möglichkeit könnte sich als Glücksgriff entpuppen, denn im kommenden Jahr könnten einige talentierte Quarterbacks zur Wahl stehen. Mit der Auswahl eines solchen Hoffnungsträgers könnte er zunächst hinter Jones Platz nehmen, ehe er nach einer Eingewöhnungszeit dessen Posten einnimmt.

Um diese Rufe nach einem neuen Quarterback verstummen zu lassen, muss Jones abliefern. Angesichts der anstehenden Duelle bei den Miami Dolphins und Buffalo Bills wird dies jedoch alles andere als eine leichte Aufgabe.