Zeitdruck! Diese Kandidaten jagt Bayern wohl im Winter

Es war pures Chaos, das im vergangenen Transfer-Sommer die Säbener Straße beherrschte. Bis zur Deadline kämpfe der FC Bayern um potenzielle Neuzugänge, ging jedoch am letzten Tag des Transfer-Fensters vollständig leer aus. Schnell wurde der Kader des Rekordmeisters von zahlreichen Experten als zu dünn eingestuft, schnell wurde diese These in der bisherigen Saison bestätigt. Auch Trainer Thomas Tuchel pflichtete dem bei.

Bei Ausfällen wurde vor allem die mangelnde Tiefe in der Verteidigung sichtbar - und auch die gesuchte Holding Six fehlt den Münchnern weiterhin. Gut für die Bayern, dass das Winter-Transferfenster nun geöffnet hat und Sportdirektor Christoph Freund die Kader-Baustellen angehen kann.

Bayerns Defensiv-Baustelle

Lucas Hernández, Benjamin Pavard und Josip Stanisic: Gleich drei prominente Abgänge hatte der FC Bayern im Sommer zu verzeichnen, für die im Gegenzug Minjae Kim und Raphael Guerreiro ins Team von Thomas Tuchel geholt wurden. Zu wenig, wie die bisherige Saison zeigte, in der unter anderem schon Leon Goretzka in der Innenverteidigung und Konrad Laimer als Rechtsverteidiger aushelfen musste.

Die Bayern waren sich zwar bereits im Sommer der Personalknappheit in der Verteidigung bewusst, Transfers von Wunschspielern wie Kyle Walker, Armel Bella-Kotchap oder Trevor Chalobah scheiterten jedoch allesamt.

Der derzeit auserkorene Wunschspieler wäre Barcelonas Ronald Araújo, doch ein Wechsel im Winter scheint unmöglich. Zwar könnte sich im Sommer eine neue Chance auf einen Transfer ergeben, doch der FCB hat es eilig. Denn mit Kim (Asien-Cup, 12. Januar bis 10. Februar) und Noussair Mazraoui (noch verletzt, Afrika-Cup, 13. Januar bis 12. Februar) werden wichtige Stützen der Defensive im Januar einige Spiele verpassen. Im Idealfall soll also ein Hybrid-Verteidiger kommen, der neben der Innenverteidigung auch rechts auflaufen kann.

Bayerns drei Kandidaten für die Defensive

Für einen Wintertransfer haben die Verantwortlichen um Freund deswegen laut der Bild drei Kandidaten ins Auge gefasst. Demnach werden aktuell die Personalien Arnau Martínez (20, FC Girona), Giorgio Scalvini (20, Atalanta Bergamo) und Clément Lenglet (28, Aston Villa) an der Säbener Straße gehandelt.

Während Scalvini wohl mit einer Schmerzgrenze von 40 Millionen Euro Ablöse von Atalanta die teuerste und hochkarätigste Lösung wäre, spricht für Martínez, dass er ebenfalls als Rechtverteidiger agieren kann.

Ein Transfer des talentierten Spaniers, der mit Girona aktuell punktgleich mit Tabellenführer Real Madrid La Liga begeistert, würde für die Bayern dem Vernehmen nach aber auch kein Schnäppchen werden. Von transfermarkt.de wird sein Marktwert bereits auf 15 Millionen Euro beziffert.

Die billigste Lösung wäre Lenglet, der bei Aston Villa bislang nur auf acht Saison-Einsätze kam und deswegen unzufrieden sein soll. Außerdem kann der Franzose bereits auf 50 Einsätze in der Champions League zurückblicken und punktet dadurch hinsichtlich seiner Erfahrung.

Die gesuchte Holding Six

Auch wenn sich Joshua Kimmich als Sechser sieht, wünscht sich Trainer Thomas Tuchel einen defensiver orientierten Mittelfeldspieler, wie es Fulhams Joao Palhinha (28) ist. Doch nachdem der Transfer am vergangenen Deadline-Day auf der Zielgeraden am Veto der Fulham-Bosse gescheitert war, verlängerte der Portugiese seinen Vertrag bei den Cottagers.

Der Sechser ist laut der Bild weiterhin eine Option, jedoch nicht zum Preis aus dem Sommer. Damals hätte Bayern 65 Millionen Euro gezahlt, jetzt wollen die Bayern offenbar nicht mehr so viel Geld auf dem Tisch legen, zumal Palhinha schon 28 Jahre alt ist.

Sociedad-Star wohl auf Freunds Zettel

Stattdessen soll Freund Martín Zubimendi (24) von Real Sociedad als Kandidaten auserkoren haben.

Der spanische Nationalspieler überzeugt bei seinem Ausbildungsklub seit Jahren in defensiver Position vor der Abwehrkette und trug entscheidend dazu bei, dass sein Team als Gruppenerster die Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League schaffte.

Als dringlicher kann jedoch aktuell die Abwehr-Baustelle eingestuft werden, zumal mit Mazraoui und Kim zusätzlich zum ohnehin dünnen Personal noch zwei weitere Stammkräfte fehlen. Freund muss die Baustelle dabei jedoch nicht nur schließen, er muss dies auch noch unter Zeitdruck tun. Schließlich startet die Bundesliga für die Bayern in diesem Jahr bereits am 12. Januar beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim.

Übrigens: Einen Transfer haben die Münchner mit Bryan Zaragoza bereits eingetütet - allerdings erst für die kommende Saison.