Treffen in Budapest: Erdogans ungarische Brücke zur EU-Wirtschaft

Die Staats- und Regierungschefs aus der Türkei, Serbien, Aserbaidschan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkmenistan und Katar hat er nach Budapest eingeladen.

Der Sport war schon immer ein Instrument der Diplomatie. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat anlässlich der Leichtathletik-Weltmeisterschaften und des Nationalfeiertags 15 Staats- und Regierungschefs aus dem Balkan und Asien nach Budapest eingeladen, unter anderem aus der Türkei, Serbien, Aserbaidschan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkmenistan und Katar.

Orbáns ist bestrebt, die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit dieser Region zu verstärken.

Das Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Viktor Orbán fand hinter verschlossenen Türen statt. Laut dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó ging es um die Auswirkungen des Ukraine-Krieges für beide Länder, um die Politik der Nato-Erweiterung mit Schweden als neues Mitglied und um die Beziehungen zur Europäischen Union.

Experten sehen Ungarn als eine Brücke für die Türkei zur EU-Wirtschaft.

Der Chefredakteur von Türkinfo und Wirtschaftswissenschaftler, Tarik Demirkan, meint, dass es für die Türkei sehr wichtig sei, ihre Beziehungen zum Westen und zur EU zu verbessern. "Die Türkei hat sehr gute Beziehungen zu Russland, China und dem Nahen Osten, aber ihr Außenhandel und ihr Handel im Allgemeinen sind einseitig auf den Westen ausgerichtet", so Demirkan.

Es ging auch um das Thema Energiesicherheit. Mit dem serbischen Präsidenten Aleksandr Vucic vereinbarte Viktor Orban, dass der Gasfluss aus Serbien erhöht werden könnte, wenn die Ukraine den Gastransitvertrag mit Russland kündigt.