Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Donnerstag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen:

  • Nato kündigt Verteidigungsübung mit Atomwaffen an

  • 59 Tote: Ukrainische Behörden identifizieren alle Opfer in Hrosa

  • Kiew und Moskau melden Drohnenangriffe – Drei Tote in Russland

  • Kiew spricht von Schaden an russischem Kriegsschiff

  • Offensive gegen Frontstadt Awdijiwka

  • Hilfe im Wert von 500 Millionen US-Dollar

  • Tschechien und Dänemark liefern Panzer und Waffen an Ukraine

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Nato kündigt Verteidigungsübung mit Atomwaffen an +++

Die Nato beginnt in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Die Übung «Steadfast Noon» werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel.

Sitzung eines Nato-Verteidigungsministertreffen (Bild: -/NATO/dpa)
Sitzung eines Nato-Verteidigungsministertreffen (Bild: -/NATO/dpa)

Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen von Nato-Staaten bei der Abschreckung von Aggressionen spielten, so Stoltenberg.

Im vergangenen Jahr waren an der Übung Steadfast Noon nach Nato-Angaben Streitkräfte aus Deutschland und 13 weiteren Bündnisstaaten beteiligt gewesen. Sie trainierten unter anderem mit bis zu 60 Flugzeugen - darunter waren neben atomwaffenfähigen Kampfjets auch konventionelle Jets sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. In diesem Jahr sollen wieder ähnlich viele Flugzeuge beteiligt sein.

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+++ UN-Menschenrechtsrat verlängert Mandat für Russland-Untersuchung +++

Der UN-Menschenrechtsrat hat den Auftrag für eine Untersuchung der Lage in Russland verlängert. Dort würden die Menschenrechte seit Jahren immer stärker beschnitten, hatte die eingesetzte Sonderberichterstatterin im September berichtet. 18 Länder stimmten am Donnerstag in Genf dafür, ihre Arbeit zu verlängern, 22 enthielten sich der Stimme. Sieben stimmten dagegen, darunter China, Kuba und Eritrea. Die Gegner bezeichnen solche Untersuchungen als Einmischung in innere Angelegenheiten.

Der Rat hatte die Sonderberichterstatterin vor einem Jahr eingesetzt. Sie berichtete im September, dass seit Beginn des russischen Krieges gegen das Nachbarland Ukraine mehr als 20 000 Menschen wegen Teilnahme an friedlichen Demonstrationen festgenommen worden seien. Ihr Mandat wäre ohne Verlängerung ausgelaufen.

+++ 59 Tote: Ukrainische Behörden identifizieren alle Opfer in Hrosa +++

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw vergangene Woche hat die Polizei die Identifizierung der Toten abgeschlossen. Bei dem Angriff auf eine Trauerfeier kamen nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko 59 Menschen ums Leben. Alle Opfer seien ortsansässige Zivilisten, darunter Senioren, Lehrer und Ärzte. «Mehrere Generationen ganzer Familien starben», schrieb Klymenko am Donnerstag auf Telegram.

Genau eine Woche zuvor traf eine russische Rakete vom Typ Iskander ein Café und ein Lebensmittelgeschäft in dem Dorf Hrosa, das 35 Kilometer von der Front entfernt liegt. Dort fand zu diesem Zeitpunkt eine Trauerfeier für einen gestorbenen Soldaten aus dem Dorf statt, zu der Familie und Freunde geladen waren. Die von ukrainischen Behörden bisher veröffentlichten Opferlisten zeigten, dass der Großteil der Opfer Frauen und Männer im Alter von 50 Jahren und älter waren. Fünf Verletzte sollen der Sprecherin des Innenministeriums zufolge noch im Krankenhaus liegen.

Ukrainische Ermittlungsbehörden stellten nach eigenen Angaben inzwischen die Identitäten einiger der Verantwortlichen für den Angriff fest. Die Zielkoordinaten soll die russische Armee von zwei Brüdern aus dem Dorf erhalten haben, die beim Rückzug Moskaus aus der Region im vergangenen Jahr nach Russland geflohen seien. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte angeblich Chat-Verläufe der mutmaßlichen Kollaborateure und schrieb sie zur Fahndung aus. Der Tod der Zivilisten in Hrosa hatte international Empörung ausgelöst.

+++ Kiew und Moskau melden Drohnenangriffe – Drei Tote in Russland +++

Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut massiv mit Drohnen beschossen. Bei einem Angriff von ukrainischer Seite wiederum starben nach dem Abschuss einer Drohne auf russischem Gebiet drei Menschen, zwei weitere wurden verletzt, wie der Gouverneur der betroffenen Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag mitteilte. Russlands Verteidigungsministerium hatte den Abschuss der Drohne am späten Mittwochabend gemeldet. Durch den Absturz der Trümmer seien Häuser zerstört und beschädigt worden, unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Gladkow in einem Video im Nachrichtenkanal Telegram.

Eine Luftaufnahme zeigt neu ausgehobene leere Gräber auf dem Friedhof von Hroza (Bild: Alex Babenko/AP/dpa)
Eine Luftaufnahme zeigt neu ausgehobene leere Gräber auf dem Friedhof von Hroza (Bild: Alex Babenko/AP/dpa)

Die Ukraine hingegen meldete den Abschuss von 28 Drohnen. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, wie die Flugabwehr in Kiew mitteilte. Allein die Region Odessa am Schwarzen Meer meldete zehn Drohnenangriffe, von denen die meisten abgewehrt worden seien. Eine Frau sei mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilten die Behörden mit. Es seien private Wohnhäuser und ein für den Hafen genutztes Lager beschädigt worden. Die für den Getreideexport wichtige Region am Schwarzen Meer und an der Donau wird immer wieder von Russland angegriffen.

+++ Kiew spricht von Schaden an russischem Kriegsschiff +++

Die ukrainische Marine hat die Beschädigung eines russischen Kriegsschiffs nahe des Schwarzmeer-Hafens Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim gemeldet. Den Schaden an der Korvette «Pawel Derschawin» bestätigte Marinesprecher Kapitän Dmytro Pletentschuk am Donnerstag im Gespräch mit Radio Liberty, ohne Details zu nennen. Am Vorabend hatten mehrere Telegram-Kanäle - darunter auch die Militärverwaltung der Hafenstadt Odessa - berichtet, das Kriegsschiff sei mutmaßlich auf See vor Sewastopol mit einer russischen Seemine kollidiert. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

Die «Pawel Derschawin» gehört zu den vier Korvetten, die von der russischen Schwarzmeer-Flotte auch als schwere Patrouillenboote eingestuft werden. Diese Kriegsschiffe können auch zum Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden, mit denen Russland seit Beginn des Angriffskrieges vor fast 20 Monaten regelmäßig die Ukraine beschießt. Im September wurde eines dieser Schiffe, die «Sergej Kotow», von der Ukraine angegriffen und nach Angaben Kiews schwer beschädigt. Zu dem angeblichen Schaden an der «Pawel Derschawin» gab es aus Moskau zunächst keinen Kommentar.

+++ Geheimdienst: Russland betrachtet Finnland als feindliches Land +++

Russland betrachtet seinen Nachbarn Finnland nach Einschätzung des finnischen Geheimdienstes mittlerweile als «feindliches Land». Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten sich wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine, der Sanktionen und des finnischen Nato-Beitritts erheblich verschlechtert, teilte der Nachrichtendienst Suojelupoliisi (Supo) am Donnerstag bei der Vorstellung seiner nationalen Sicherheitsüberprüfung mit.

«Russland behandelt Finnland derzeit als feindliches Land», stellte die Behörde fest. «Dies zeigt sich unter anderem in der negativen Berichterstattung über Finnland in den russischen Medien und in der Entscheidung, das Generalkonsulat in St. Petersburg zu schließen.» Russland sei bereit, Maßnahmen gegen Finnland zu ergreifen, wenn dies als notwendig erachtet werde. Die Hauptziele russischer Beeinflussung seien, die Einheit der Nato und der EU zu untergraben und die Unterstützung westlicher Länder für die Ukraine zu verringern.

Zugleich wies der Nachrichtendienst darauf hin, dass die Bedrohung gegen kritische Infrastruktur zugenommen habe. Am frühen Sonntagmorgen war in der Gas-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland ein plötzlicher Druckabfall verzeichnet worden. Danach wurden Schäden an der Leitung festgestellt, die Pipeline wurde daraufhin außer Betrieb genommen. Die Reparatur wird mindestens fünf Monate dauern. Finnlands Präsident Sauli Niinistö und Regierungschef Petteri Orpo hatten am Dienstag mitgeteilt, dass die Pipeline wahrscheinlich durch «äußere Aktivität» beschädigt worden sei. Umfassende Untersuchungen wurden eingeleitet.

+++ Russischer Angriff auf Frontstadt im Donbass +++

Die russische Armee versucht eine der wichtigsten Bastionen der Ukraine im Donbass einzukesseln: die Industriestadt Awdijiwka in unmittelbarer Nähe von Donezk. Zwar berichtete der ukrainische Generalstab, die Sturmangriffe seien abgewehrt worden - 13 Attacken bei Awidijiwka selbst, 10 Attacken nahe dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe. Doch die von Flugzeugen, Artillerie und Dutzenden Panzern unterstützte Offensive ist die größte der russischen Armee seit Wochen. In der Nacht auf Donnerstag griff Russland den Süden und Osten der Ukraine zudem wieder mit zahlreichen Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte.

Präsident Wolodymyr Selenskyj brachte unterdessen von einem Besuch in Brüssel neue Zusagen für militärische Hilfe mit. «Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Stärkung unserer Luftverteidigung und den wichtigsten Instrumenten an der Front, Artillerie, Systemen mit hoher Reichweite», sagte der Staatschef in seiner Videobotschaft am Mittwochabend. Die Ukraine wehrt seit fast 20 Monaten eine russische Invasion ab. Am Donnerstag ist der 596. Kriegstag.

+++ Russische Exporteure müssen wieder Devisen an Zentralbank verkaufen +++

Zur Stabilisierung des Rubels müssen russische Exportfirmen sechs Monate lang wieder einen Teil ihrer Deviseneinnahmen an die Zentralbank verkaufen. Der Schritt diene dazu, «die kurzfristige Volatilität des Marktes zu senken», kommentierte die Zentralbank am Donnerstag einen Erlass von Präsident Wladimir Putin.

Betroffen sind vor allem Unternehmen, die Energie, Metalle, Chemieprodukte, Holzprodukte oder Getreide exportieren und dafür Devisen einnehmen. Die Regierung werde den Zeitpunkt für die Maßnahme und den genauen Prozentsatz der zu verkaufenden Valuta noch festlegen, hieß es nach Kreml-Angaben in Putins Erlass vom Mittwochabend.

Die russische Währung hat in diesem Jahr etwa 38 Prozent an Wert verloren. Sie notierte zuletzt knapp über den Tiefständen nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022. Zu Beginn dieser Woche lag der Rubel erneut unter der Marke von 100 Rubel für einen US-Dollar. Ein Euro war am Donnerstag etwas über 103 Rubel wert.

+++ Offensive gegen Frontstadt Awdijiwka +++

Awdijiwka liegt nur gut 15 Kilometer von Donezk entfernt und ist seit 2014 Frontstadt, als im Osten die Kämpfe zwischen den von Moskau geführten Separatisten und der ukrainischen Armee begannen. Als Russland 2022 seine großangelegte Invasion begann, hatte die von einer großen Kokerei geprägte Stadt noch über 30 000 Einwohner. Nur ein paar hundert Menschen sollen trotz Beschuss noch dort ausharren. Die russische Offensive soll nach Einschätzung von Militärexperten Druck von anderen Frontabschnitten nehmen und ukrainische Kräfte binden.

Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden. Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er dem Radiosender Donbass Realiji. Allein am Mittwoch seien 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden. Russische Quellen berichteten von Geländegewinnen nördlich von Awdijiwka. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

+++ Hilfe im Wert von 500 Millionen US-Dollar +++

Die Ukraine erhielt bei dem Treffen ihrer Unterstützerländer im sogenannten Ramstein-Format Hilfen im Wert von 500 Milliarden US-Dollar (471 Millionen Euro). Das sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umarow nach dem Treffen in Brüssel am Mittwoch. Auf der Liste stünden Flugabwehr, Munition, Hilfe für den kommenden Winter sowie Kampflugzeuge vom Typ F-16, sagte Umerow.

Selenskyj nahm bei dem nicht vorab angekündigten Besuch in Brüssel erstmals persönlich an einem Ramstein-Treffen der Verteidigungsminister teil. Er sprach mit US-Ressortchef Lloyd Austin, dem neuen US-Generalstabschef Charles Brown sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Neben Hilfspaketen aus den USA, Großbritannien und Finnland versprach Belgien die Lieferung von F-16.

Wolodymyr Selenskyj (Bild: Eric Lalmand / Pool / Photo News via Getty Images)
Wolodymyr Selenskyj (Bild: Eric Lalmand / Pool / Photo News via Getty Images)

«Es war also ein starker Tag!», sagte Selenskyj. «Belgien, ich danke euch! Allen Ramstein-Verbündeten: Danke! Den Vereinigten Staaten bin ich dankbar für ihre Führung und Unterstützung! Jeden Tag werden unsere Soldaten und unser ganzes Volk stärker.» Die neuen Zusagen sind für das angegriffene Land wichtig, weil die Front der Unterstützer an einigen Stellen brüchig wird. So blockiert in den USA ein Haushaltsstreit die Finanzierung weiterer Hilfen für die Ukraine.

Ungewöhnlich war, dass Selenskyj sich bei seiner Ansprache in einem Zug selbst filmte - mit Fahrgeräuschen im Hintergrund. Ausländische Politiker reisen derzeit aus Sicherheitsgründen nur mit dem Nachtzug nach Kiew. Es wird davon ausgegangen, dass auch Selenskyj bei seinen nicht vorab angekündigten Reisen ins Ausland und zurück Bahn fährt.

+++ Tschechien und Dänemark liefern Panzer und Waffen an Ukraine +++

Tschechien liefert in den nächsten Monaten mit dänischer Finanzierung Panzer und Waffen an die Ukraine. Das teilten die Verteidigungsministerien in Prag und Kopenhagen am Donnerstag mit. In einer ersten Phase werden demnach 50 Schützen- und Kampfpanzer, 2500 Pistolen, 7000 Gewehre, 500 leichte Maschinen- und 500 Scharfschützengewehre zur Verfügung gestellt. Das sei eine «substanzielle Spende», an der in der Ukraine großes Interesse bestehe, betonte Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Welchen Wert die Rüstungslieferungen haben, ging aus den Mitteilungen nicht hervor. Es handle sich sowohl um neue als auch durch die tschechische Industrie modernisierte Rüstungsprodukte, hieß es in Prag. Weitere Lieferungen unter anderem von Panzerabwehrwaffen seien bereits geplant. Die Zusammenarbeit soll im nächsten Jahr und eventuell auch darüber hinaus fortgesetzt werden. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg.

Unterdessen berief der tschechische Außenminister Jan Lipavsky nach Angaben der Agentur CTK den russischen Botschafter ein. Ihm sollte der Protest gegen den jüngsten russischen Angriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw vor einer Woche übermittelt werden, bei dem Dutzende Menschen ums Leben kamen.

+++ Rumänien: Erneut Kampfdrohne an ukrainischer Grenze abgestürzt +++

In Rumänien ist an der Grenze zur Ukraine erneut eine Kampfdrohne abgestürzt. Wie das Verteidigungsministerium in Bukarest am Donnerstag mitteilte, habe man drei Kilometer westlich des Dorfs Plauru in unbewohntem Gebiet einen Drohnenkrater gefunden, der durch eine Explosion ausgelöst worden sein könne. In der Nacht zum Donnerstag seien die nahe gelegenen ukrainischen Donauhäfen von der russischen Armee erneut heftig angegriffen worden. Es ist der vierte derartige Vorfall in Rumänien.

Plauru liegt am Donau-Arm Chilia, der die Grenze zur Ukraine bildet, direkt gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil - in weniger als 500 Meter Entfernung. Im September dieses Jahres waren bereits zwei Mal bei Plauru Reste russischer Shahed-Drohnen iranischer Bauart abgestürzt und einmal in der Nähe des Donaudelta-Dorfs Nufaru, 14 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt.

Rumäniens Militär habe die russischen Drohnenbewegungen seit Mittwoch kurz vor Mitternacht wahrgenommen, hieß es weiter aus dem Verteidigungsministerium. Die Bevölkerung in den angrenzenden Bezirken Galati und Tulcea sei vom Katastrophenschutz gewarnt worden. Nach einem Hinweis der Grenzpolizei habe man dann den Drohnenkrater bei Plauru gefunden.

+++ Putin zu erstem Auslandsbesuch des Jahres in Kirgistan eingetroffen +++

Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstag in der zentralasiatischen Republik Kirgistan eingetroffen - es ist sein erster Auslandsbesuch in diesem Jahr. Es ist auch das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat. In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine. Bei seinem bis Freitag geplanten Aufenthalt in dem Land dürfte sich Putin einmal mehr auch zu seinem seit fast 600 Tagen andauernden Krieg gegen die Ukraine äußern.

Der Kremlchef plant eine Reihe bilateraler Treffen in Kirgistan und am Freitag auch die Teilnahme am Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), in der frühere Sowjetrepubliken zusammenarbeiten. Putin will mit der Reise einmal mehr zeigen, dass er trotz der Sanktionen des Westens im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist.

Ziel seiner Reise ist auch, anderen Staaten wie China, der Türkei und der Europäischen Union im Ringen um Einfluss in Zentralasien nicht das Feld zu überlassen. Putin nimmt laut Kreml in Kant – rund 20 Kilometer östlich von Bischkek – auch an einer Zeremonie zum 20-jährigen Bestehen der dortigen russischen Luftwaffenbasis teil. In der kommenden Woche plant Putin laut Kreml auch eine China-Reise.