Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Samstag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen.

  • Kiew und Moskau warnen nach Beschuss von AKW vor radioaktiver Gefahr

  • London liefert Unterwasserdrohnen zur Aufklärung gegen Minen an Kiew

  • Selenskyj warnt vor weiteren AKW-Notfällen

  • London: Russische Angriffe in der Ostukraine werden intensiver

  • Auch zweiter Reaktor von AKW Saporischschja wieder am Netz

  • Ex-Kremlchef Medwedew verteidigt Krieg

  • Ukraine kontrolliert noch große Teile des Donbass

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Kiew und Moskau warnen nach Beschuss von AKW vor radioaktiver Gefahr +++

Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig einen Beschuss des von Moskaus Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. Es bestehe die Gefahr, dass Standards zum Schutz vor radioaktiver Strahlung verletzt würden, teilte der staatliche Kraftwerksbetreiber Enerhoatom am Samstag bei Telegram mit. Das größte europäische Kernkraftwerk sei innerhalb eines Tages mehrfach von russischem Militär beschossen worden. Dagegen teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass AKW sei innerhalb von 24 Stunden insgesamt dreimal mit Artillerie von ukrainischer Seite beschossen worden.

Dabei seien vier Geschosse in das Dach einer Anlage eingeschlagen, in der Kernbrennstoff der US-Firma Westinghouse gelagert sei, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Überprüfbar von unabhängiger Seite war dies nicht. Der Sprecher sagte auch, dass weitere Geschosse in der Nähe von Lagern mit Brennstäben und mit radioaktiven Abfällen eingeschlagen seien. Die Strahlensituation liege aber weiter im normalen Bereich.

Das Kernkraftwerk Saporischschja steht immer wieder unter Beschuss (Bild: Olexander Prokopenko/AP/dpa)
Das Kernkraftwerk Saporischschja steht immer wieder unter Beschuss (Bild: Olexander Prokopenko/AP/dpa)

«Die Kontrolle des technischen Zustands des Atomkraftwerks und die Absicherung ihres Betriebs wird vom technischen Personal erledigt», sagte Konaschenkow. Er betonte erneut, dass die russischen Streitkräfte die Anlage bewachten, aber in der Nähe keine schweren Waffen hätten. Zuvor hatten auch die russischen Besatzungsbehörden im Gebiet Saporischschja erneut von Beschuss des AKW gesprochen.

Mehr dazu lesen Sie hier

+++ London liefert Unterwasserdrohnen zur Aufklärung gegen Minen an Kiew +++

Zur Entfernung von Seeminen vor der ukrainischen Küste schickt Großbritannien sechs Unterwasserdrohnen in das osteuropäische Land. Ukrainisches Personal werde in Großbritannien an den Geräten ausgebildet, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Der Schritt solle auch dazu beitragen, die Fahrt für Getreidefrachter sicherer zu machen. Russische Seeminen würden die Transporte weiterhin gefährden. «Russlands zynische Versuche, die globale Lebensmittelversorgung als Geisel zu nehmen, dürfen keinen Erfolg haben», sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace.

Drei Drohnen würden aus britischen Beständen übergeben, drei weitere von der Industrie angekauft, hieß es weiter. Die ferngesteuerten Geräte können demnach Seeminen mit Hilfe von Sensoren in bis zu 100 Metern Tiefe aufspüren.

+++ Selenskyj warnt vor weiteren AKW-Notfällen +++

Nach der zwischenzeitlichen Abschaltung des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor weiteren Notlagen gewarnt. «Ich möchte betonen, dass die Situation sehr riskant und gefährlich bleibt», sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zum Samstag. Am Donnerstag waren die beiden zuletzt noch betriebenen Reaktoren an dem immer wieder beschossenen AKW notfallmäßig heruntergefahren worden. Mittlerweile sind der Darstellung aus Kiew zufolge beide Blöcke wieder ans Stromnetz angeschlossen.

+++ London: Russische Angriffe in der Ostukraine werden intensiver +++

Die russische Armee hat nach britischen Erkenntnissen ihre Angriffe in der Ostukraine zuletzt wieder verstärkt. In den vergangenen fünf Tagen habe die Intensität russischer Attacken nahe der Großstadt Donezk wieder zugenommen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Mit den Angriffen wollten die russischen Truppen vermutlich zusätzliche ukrainische Truppen im Osten binden, um eine erwartete ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes zu erschweren, hieß es.

Es habe heftige Kämpfe nahe der Städte Siwersk und Bachmut nördlich von Donezk gegeben. Truppen der moskautreuen Separatisten seien vermutlich weiter ins Zentrum des Dorfes Pisky nahe dem zerstörten Flughafen Donezk vorgedrungen, hieß es weiter. Insgesamt hätten die russischen Einheiten aber nur wenige Geländegewinne verzeichnet.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier

+++ Russland blockiert Abschlussdokument zu UN-Atomwaffenkonferenz +++

Aufgrund einer Blockade Russlands ist die zehnte UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags ohne gemeinsame Abschlusserklärung zuende gegangen. «Zu meinem tiefen Bedauern war diese Konferenz nicht in der Lage, zu einer Übereinkunft zu gelangen», sagte der Vorsitzende des am Freitag beendeten Treffens, Gustavo Zlauvinen, in New York. Bei der vierwöchigen Konferenz hatten einige Staaten und Nichtregierungsorganisationen verbindliche Fristen zum Abbau von Atomwaffen weltweit erreichen wollen.

Der russische Vertreter erklärte, dass sein Land mit fünf Abschnitten des Abschluss-Entwurfs nicht einverstanden gewesen sei - Details nannte er nicht - und dass einige andere Länder an der Seite Russlands stünden. Nach seiner Erklärung legten Vertreter Dutzender anderer Teilnehmerländer dar, mit dem Schreiben einverstanden gewesen zu sein. Sie zeigten sich enttäuscht, dass es zu keiner Übereinkunft kam. Ein weiterer Vertreter Russlands beklagte hingegen, dass andere Teilnehmer die Konferenz zu einer Abrechnung mit Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine genutzt hätten, anstatt sich für atomare Abrüstung einzusetzen. Die Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags hatte am 1. August in New York begonnen.

+++ «La Repubblica»: Putin verfehlt Ziele für russische Wirtschaft +++

Zu den Belastungen des Krieges für die russische Wirtschaft schreibt die italienische Zeitung «La Repubblica» aus Rom am Samstag:

«Die Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, ist Teil von Wladimir Putins Vision von Russlands globaler Rolle. Die Globalisierung aufzugliedern und russische, chinesische und US-amerikanische Einflussbereiche wiederherzustellen, hätte dazu gedient, sicherzustellen, dass die bescheidene Größe der russischen Wirtschaft immer noch auf globaler Ebene Gewicht gehabt hätte. Die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts, die Auswirkungen von Sanktionen und die Neugestaltung von Wirtschaftsbündnissen sind daher integraler Bestandteil der Invasionsziele, aber sie gehen nicht in die von Putin gewünschte Richtung.

Die italienische Zeitung
Die italienische Zeitung "La Repubblica" findet deutliche Worte für Wladimir Putin (Bild: Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin via REUTERS)

Das Eingeständnis über Schwierigkeiten, das die Gouverneurin der Zentralbank von Moskau, Elvira Nabiullina, gestern äußerte, ist aus zwei Gründen wichtig: Einerseits zeigt es, dass eine zu lange Fortsetzung des Konflikts die russische Wirtschaft schwer belasten würde; andererseits zeigt es, dass für die russischen Firmen keine Alternative zum derzeitigen Modell der Handelsbeziehungen mit dem Westen bereit ist.»

+++ Tschechisches Parlament stimmt Nato-Norderweiterung zu +++

In Tschechien haben nun beide Parlamentskammern der Erweiterung der Nato um Finnland und Schweden zugestimmt. Nach dem Senat billigte am Samstagmorgen auch das Abgeordnetenhaus in Prag in einer nächtlichen Sitzung mit breiter Mehrheit und nur wenigen Gegenstimmen die Erweiterung des Verteidigungsbündnisses. Letzter Schritt zur Ratifizierung in Tschechien ist damit die Unterschrift von Präsident Milos Zeman. Der 77-Jährige unterstützt die Erweiterungspläne nach früheren Angaben seines Sprechers.

Die Norderweiterung muss von allen 30 Nato-Mitgliedstaaten gebilligt werden. Schweden und Finnland hatten auf eine Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis jahrzehntelang verzichtet. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der seit Februar andauert, hat sich das geändert. Tschechien ist bereits seit 1999 Mitglied der Nato und seit 2004 Teil der EU.

+++ Sorge um Saporischschja: Experten sollen rasch zu AKW in die Ukraine +++

Nach einem Notfall im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja fordert die Ukraine dringend Aufklärung durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. Dies verlangte am Freitag auch die Bundesregierung und nannte die Lage am größten Kernkraftwerk Europas sehr gefährlich. Nach russischer Darstellung könnte eine IAEA-Mission nächste Woche beginnen. Ob diese Ankündigung belastbar ist, blieb unklar.

Berlin verurteilte zudem den russischen Angriff auf einen ukrainischen Personenzug am Mittwoch in der Ortschaft Tschaplyne und appellierte an Moskau, Attacken gegen zivile Ziele zu stoppen. «Wir sind schockiert angesichts der Vielzahl an zivilen Opfern, unter ihnen mehrere Kinder», sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. «Dutzende weitere Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer.» Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

(Bild: Planet Labs Pbc/Planet Labs PBC/AP/dpa)
(Bild: Planet Labs Pbc/Planet Labs PBC/AP/dpa)

Russland hatte den Raketenangriff bestätigt und erklärt, dabei seien 200 ukrainische Soldaten getötet worden. Die Ukraine sprach von 25 Toten, unter ihnen zwei Kinder. Der Angriff kam am Mittwoch am 31. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit von der Sowjetunion - genau ein halbes Jahr nach dem russischen Einmarsch vom 24. Februar.

+++ Auch zweiter Reaktor von AKW Saporischschja wieder am Netz +++

Selenskyj bekräftigte seine Forderung nach einem baldigen Besuch internationaler Experten sowie nach dem Rückzug der russischen Truppen von dem AKW-Gelände. «Jede Wiederholung (...) wird das Kraftwerk erneut an den Rand einer Katastrophe bringen», sagte er mit Blick auf den Vorfall am Donnerstag.

Kurz zuvor hatte der staatliche Betreiber Enerhoatom mitgeteilt, dass auch der zweite Reaktorblock wieder am Netz sei. «Heute um 21.15 Uhr (20.15 Uhr MESZ) ist der zweite der gestern gestoppten Blöcke ans Stromnetz angeschlossen worden», heißt es in der Mitteilung. Die Blöcke werden demnach jetzt wieder auf volle Leistung gebracht.

Grund für die zwischenzeitliche Notabschaltung zweier Reaktoren war nach Angaben beider Seiten eine beschädigte Hochspannungsleitung. Die Ukraine nannte russischen Artilleriebeschuss als Ursache. Die Besatzer sprachen von einem Brand als Auslöser eines Kurzschlusses. Was den Brand verursachte, sagten sie nicht.

Mit insgesamt sechs Blöcken ist Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas. Im März wurde es von Russlands Truppen erobert. Seitdem werfen sich Moskau und Kiew immer wieder gegenseitig Beschuss der Anlage vor. International wachsen die Sorgen vor einer Atomkatastrophe.

+++ Ex-Kremlchef Medwedew verteidigt Krieg +++

Unterdessen hat der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew dem französischen Fernsehsender LCI ein Interview gegeben und darin den Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt. «Es wird sogar eine militärische Spezialoperation durchgeführt, damit es nicht zum Dritten Weltkrieg kommt», sagte Medwedew in dem viertelstündigen Gespräch. Ungeachtet der vielen zivilen Opfer nannte der jetzige Vizechef des nationalen Sicherheitsrats das Vorgehen Russlands in der Ukraine «maximal schonend und gemäßigt».

Beharrlich stellt Russland den Krieg gegen die Ukraine, den es Ende Februar selbst begonnen hat, als angeblich notwendige Maßnahme zum Schutz der eigenen Bevölkerung dar. Medwedew, der immer wieder mit abfälligen Aussagen über das Nachbarland auffällt, bekräftigte Vorwürfe gegen die Nato und westliche Staaten, «einen sogenannten Stellvertreterkrieg gegen die Russische Föderation» zu führen. Russland habe derzeit nicht vor, Atomwaffen einzusetzen. Der 56-Jährige gilt als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er ist ein glühender Verfechter des Kriegs.

+++ Baerbock kompromissbereit bei Einreisebeschränkungen für Russen +++

In der Debatte über eine Beschränkung der Einreise russischer Touristen in die EU hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Kompromissbereitschaft signalisiert. Bundeskanzleramt und Auswärtiges Amt seien sich einig über das Ziel, «dass wir gemeinsam in Europa eine Lösung finden, die die berechtigten Sorgen und Anliegen von allen zueinander bringt», sagte Baerbock am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod in Kopenhagen.

Die an Russland grenzenden EU-Länder Estland, Litauen und Lettland, aber auch Tschechien haben die Einreise von russischen Touristen bereits eingeschränkt. Finnland will im September folgen. Auch andere Länder wie Polen sind für die Beschränkung der Visa-Vergabe. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bisher skeptisch geäußert.

+++ Ukraine kontrolliert noch große Teile des Donbass +++

In den Kriegsgebieten im Osten und Süden der Ukraine scheint sich militärisch wenig zu bewegen. Der ukrainische Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko sagte beim TV-Sender Nastojaschtscheje Wremja, die Ukraine habe 45 Prozent des umkämpften Donezker Gebiets unter Kontrolle. Dort hielten sich noch 350 000 Menschen auf. Vor dem russischen Einmarsch kontrollierte die Ukraine demnach etwa zwei Drittel des Gebiets mit rund 1,67 Millionen Einwohnern. Russland hat das ostukrainische Gebiet Luhansk komplett erobert. Dazu stehen weite Teile der Gebiete Charkiw, Donezk, Saporischschja und Cherson in der Ost- und Südukraine unter russischer Kontrolle.

+++ Lage am Kraftwerk Saporischschja verworren +++

Sorge bereitet vor allem die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja. Russische Truppen halten es seit März besetzt. Es gibt immer wieder Beschuss, für den sich beide Kriegsparteien gegenseitig verantwortlich machen. Am Donnerstag kam es zu einem Notfall, der in umliegenden Regionen zu Stromausfällen führte.

Nach Kiewer Darstellung wurde das AKW nach russischem Beschuss zeitweise komplett vom regulären ukrainischen Stromnetz abgeklemmt und nur noch über eine Notleitung mit Elektrizität versorgt. Zwei Reaktorblöcke seien notabgeschaltet worden. Die russische Besatzungsverwaltung bestätigte die zeitweilige Abschaltung beider Reaktoren, machte aber die ukrainische Armee für die Angriffe verantwortlich. Am Freitag war einer der beiden notabgeschalteten Blöcke nach Angaben beider Seiten wieder am Netz.

+++ IAEA-Mission in den nächsten Tagen? +++

Vertreter der Atomenergiebehörde IAEA und der Vereinten Nationen sollten bei einem Besuch in Saporischschja nukleare Sicherheitsstandards untersuchen, schrieb der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook. Er forderte den kompletten Rückzug der russischen Truppen vom AKW-Gelände. Ähnlich hatte sich zuvor der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkskyj geäußert.

IAEA-Direktor Rafael Grossi bekräftigte seine Bereitschaft, in den kommenden Tagen mit Experten nach Saporischschja zu fahren. Bislang ist eine solche Mission im Streit über Reisemodalitäten nicht zustande gekommen. Nun erklärte der russische Vertreter bei der IAEA, Michail Uljanow: «Es laufen aktive Vorbereitungen für einen Besuch.» Ein russischer Diplomat bei den Vereinten Nationen nannte als möglichen Termin Ende August oder Anfang September.

+++ Scholz verspricht besonnene Ukraine-Hilfe +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in den vergangenen Tagen immer wieder versichert, dass Deutschland die Ukraine weiter auch mit Waffen unterstützen werde. Zugleich wolle man eine Eskalation des Kriegs verhindern, sagte Scholz am Donnerstag in Magdeburg. «Und da können Sie sich darauf verlassen, dass wir immer die Besonnenheit, die Klarheit und die Festigkeit besitzen werden, entlang dieses Prinzips zu entscheiden.»

Grünen-Politiker Anton Hofreiter forderte, vermehrt schwere Waffen aus Bundeswehrbeständen zu liefern. «Für die Bundeswehr ist es keine Katastrophe, wenn sie die Waffen dann nächstes oder übernächstes Jahr ersetzt kriegt», sagte Hofreiter bei RTL/ntv.

Wegen der Waffenlieferungen und der Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Systemen ist nach Erkenntnissen des Militärischen Abschirmdiensts auch das Interesse russischer Spione an Deutschland gewachsen. Wenn eine Drohne über ein Munitionslager oder eine Ausbildungsstätte fliege, müssten Möglichkeiten der Spionage und Sabotage genau geprüft werden, sagte MAD-Präsidentin Martina Rosenberg dem Bundeswehr-Format «Nachgefragt». Von Verdachtsfällen an den Militärstandorten Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern berichtete der «Spiegel».