Unabhängiger Analyst bestätigt Mega-Erfolg von "Dahmer"

Evan Peters spielt in der Netflix-Serie "Dahmer" den US-Killer Jeffrey Dahmer furchteinflößend gut. (Bild: Netflix)
Evan Peters spielt in der Netflix-Serie "Dahmer" den US-Killer Jeffrey Dahmer furchteinflößend gut. (Bild: Netflix)

"Dahmer", die Netflix-Produktion über den berühmt-berüchtigten Serienmörder, stürmte kürzlich alle Bestenlisten des Streamingdienstes. Das hat nun auch ein unabhängiger Analysedienstleister bestätigt.

Ryan Murphy hat es mal wieder geschafft: Die neue Serie des "American Horror Story"-Schöpfers ist seit Wochen in aller Munde. In den ersten sieben Tagen bei Netflix stellte "Dahmer" gemäß dem Streamingdienst sogar die Abrufzahlen von "Squid Game" in den Schatten.

Den Erfolg der Fiction-Miniserie über den kannibalistischen Serienmörder bestätigt nun auch der unabhängige Analysedienstleister Nielsen Ratings. Wie "The Hollywood Reporter" berichtet, ist "Dahmer" eine der zehn erfolgreichsten Streaming-Produktionen überhaupt, wenn man die Premierenwoche betrachtet. Der Dienst erhebt seit 2020 die Anzahl an Streamingminuten.

Nur "Stranger Things" in der Premierenwoche erfolgreicher als "Dahmer"

Demnach brachte es "Dahmer" in der Startwoche auf 3,66 Milliarden Minuten. Im Vergleich zu anderen Prestigeproduktionen im gleichen Zeitraum, also von 19. bis 25. September, fällt der Unterschied eindeutig aus. "Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" (Amazon) wurde im selben Zeitraum 977 Millionen Minuten geschaut, "Andor" (Disney+) 624 Millionen Minuten. Auch die HBO-Serie "House of the Dragon" knackte mit 1,01 Milliarden Minuten nur knapp die Milliardengrenze. Allerdings wurden bei der Erfassung der Daten zum "Game of Thrones"-Prequel die linearen Einschaltquoten nicht berücksichtigt.

Überraschend sind diese Erfolgsmeldungen bezüglich "Dahmer" nicht mehr. Netflix hatte bereits bekannt gegeben, das in die True-Crime-Produktion die zweiterfolgreichste, englischsprachige Serie des Streamers sei, wenn man die Rezeption innerhalb der ersten vier Wochen als Maßstab nimmt. Auf die Premierenwoche reduziert startete zuletzt nur die vierte Staffel von "Stranger Things" Ende Mai (5,14 Milliarden Minuten) erfolgreicher als "Dahmer".

Nielsen misst die Streaming-Quoten ausschließlich auf Fernsehgeräten. Die Abrufdauer von Serien auf Computern oder mobilen Geräten wird nicht berücksichtigt. Außerdem umfassen die Zahlen lediglich das Nutzerverhalten des US-Publikums.

Netflix veröffentlicht auch eine Doku zum Fall Dahmer

In "Dahmer" erzählt Netflix vom grausamen Werk von Jeffrey Dahmer. Der US-Amerikaner, famos dargestellt von Evan Peters, ermordete 17 junge Männer, bewahrte Leichenteile in seiner Wohnung auf, verging sich an den bereits toten Opfern und ließ sich zu kannibalistischen Akten hinreißen. All das zeigt die kontrovers diskutierte Serie recht schonungslos. Dennoch ergötzt sich "Dahmer" nicht an expliziten Bildern, sondern beleuchtet auch das Leid der Familien der Opfer, die Zerrissenheit von Dahmers Vater (Andrew Shaver) und das Versagen der Behörden und der Polizei.

Auch dokumentarisch arbeitet Netflix die Taten des Serienmörders auf, in der dreiteiligen Produktion "Jeffrey Dahmer: Selbstporträt eines Serienmörders". 1991 verhaftete die Polizei in Milwaukee den damals 31-jährigen Jeffrey Dahmer. In seiner Wohnung stießen sie auf eine Kühltruhe voller menschlicher Köpfe, Knochen und anderer Überreste.

Wenig später gestand der Täter 17 Morde. Warum Dahmer solche Grausamkeiten beging, versucht die Miniserie von Joe Berlinger ("Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders") zu ergründen - mit bislang unveröffentlichten Interviewaufnahmen von Dahmer und seinen Verteidigern. Außerdem wird die Rolle der Polizei kritisch hinterfragt.